Mehr Lawinengefahr durch Sturm

Am Wochenende verschärft sich die Lawinengefahr durch Sturm, Regen und Neuschnee wieder. Experten warnen: Abseits von Pisten sollte man mit größter Vorsicht unterwegs sein. Steile Hänge sollten generell gemieden werden.

Der Wind, das himmlische Kind gilt als wichtigster Baumeister von Lawinen und Schneebrettern. Am Wochenende ist Sturm vorhergesagt. Besonders im Hochgebirge verlagern die stürmischen Höhenwinde wieder viel lockeren Neu- und Altschnee.

Ost-, Süd-, Südost-Hänge sehr gefährlich

Wenn es dann noch bis weit hinauf dreinregnet, zwischendurch gefriert und wieder regnet, baut sich eine Schneedecke mit gefährlichen Gleitschichten auf. Die macht Experten große Sorgen.

Skitour Skitourengehen Skibergsteigen Tourengeher Skitouren Schlenken Schnee Winter Lawine Lawinengefahr

Gerald Lehner

Auch die Salzburger Naturfreunde haben Freitag deshalb eine dringende Warnung an alle Wintersportler publiziert; ebenso der Dachverband des Österreichischen Alpenvereins in Innsbruck.

Steilere und steile Rinnen und Mulden in östlicher, südlicher und südöstlicher Richtung sind in den kommenden Tagen besonders gefährlich. Das sind beim aktuellen Stand des Wetters die eher windabgewandten Seiten (Lee) des Gebirges.

Neue Gleitschichten durch Wärme, Kälte, Wind

Bauplan für Lawinen: Der starke Wind aus Nordwesten (Luv) weht den lockeren Neuschnee über Kämme und Grate. Und dahinter bauen sich im Lee dadurch Schneebretter auf. Derzeit herrscht in weiten Landesteilen noch immer die ohnehin gefährliche Warnstufe drei, also erhebliche Lawinengefahr. Je nachdem, wie sich Neuschnee, Regen und Sturm entwickeln, könnte es am Wochenende für eine vier reichen, also große Gefahr.

Steilheiten beachten, Notausrüstung

Also bitte aufpassen. Bei Stufe vier würde die Faustregel gelten: Keine Hänge im freien Gelände begehen und befahren, die steiler sind als 30 Grad. Derzeit wären es 35 Grad. Wichtig ist auch, nie allein und ohne Notausrüstung ins unverspurte Gelände zu gehen oder zu fahren: Auf Senden gestelltes LVS-Gerät am Körper, zusammenlegbare Lawinenschaufel und Stabsonde in jedem Rucksack. Wer keine Erfahrung hat und dennoch auf Tour gehen will, sollte staatlich geprüfte Berg- und Skiführer engagieren bzw. Kurse bei Alpinschulen absolvieren.

Gerald Lehner, ORF Radio Salzburg

Links: