Wintersportler unterschätzen Gefahren

Lawineneinsätze und Suchaktionen haben in den vergangenen Tagen Salzburger Bergretter beschäftigt. Warnschilder werden ignoriert, viele Sportler fahren trotz Lawinengefahr ins Gelände. Experten appellieren an die Vernunft der Wintersportler.

In Mauterndorf (Lungau), Kaprun (Pinzgau) und Obertauern (Pongau/Lungau) lösten Skifahrer in den vergangenen Tagen im ungesicherten Gelände Lawinen aus. Dabei waren es nicht nur die so genannten „jungen Wilden“, sondern auch erfahrene Skifahrer, denen die gesicherten Pisten zu wenig sind. Feinster, fast unberührter Pulverschnee lockte viele Wintersportler ins Gelände.

Lampen, Warnschilder, Sperrbänder werden ignoriert

Doch das Fahren abseits der Pisten fordert jeden Winter Menschenleben und zahlreiche hochriskante Rettungsaktionen, die die Salzburger Bergretter verärgern. Sie wissen nicht mehr, wie sie die Wintersportler noch warnen können, sagt Sepp Oppeneiger von der Bergrettung Werfen: „Es sind überall Warnschilder aufgestellt, Lampen, die leuchten, Absperrbänder oder Lawinensperren - was soll man noch machen?“

Die Wintersportler lassen sich besonders in der Nähe der gesicherten Pisten oft zu risikoreichen Aktionen verleiten, erklärt der Bergretter: „Sobald irgendwelche Spuren im Hang sind, wird es meisten so eingeschätzt, das da nichts mehr passieren kann, weil schon andere dort gefahren sind.“

Freies Gelände WErfenweng

ORF

Feinster, fast unberührter Pulverschnee lässt Wintersportler hohe Risiken eingehen

Lawinengefahr oft unterschätzt

Viele würden außerdem nicht wissen, dass Lawinenwarnstufe 3 schon sehr gefährlich ist. Diese Fehleinschätzungen werden dann auch gerade erfahrenen Wintersportlern zum Verhängnis, meint Freeride-Lehrer Volker Hoelzl. Skigebiete stellen auch im freien Gelände Sperrtafeln auf, dabei könne man das freie Gelände gar nicht sperren, kritisiert er: „Und wenn das immer da ist, dann gibt es einen gewissen Abnützungseffekt und sie nehmen die Gefahr dann nicht mehr wahr“, sagt der Freeride-Lehrer.

Experten und Bergretter appellieren an die Wintersportler, die Warnschilder nicht zu ignorieren - und sich vor der Fahrt ins ungesicherte Gelände jeden Tag neu mit der Lawinensituation zu befassen.

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Katharina Garzuly berichtet aus Werfenweng

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