Sprunggelenks-OP - neue Methode

Eine neuartige Operationsmethode soll Patienten mit Sprunggelenksproblemen Bewegungs- und Schmerzfreiheit ermöglichen. Bisher musste dafür entweder das Gelenk versteift oder ein Kunstgelenk eingesetzt werden.

Unfälle, vermeintlich harmlose Verletzungen durch Umknicken oder Durchblutungsstörungen können dazu führen, dass Knorpelgewebe im Sprunggelenk abstirbt. Die Folge davon sind ständige Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Bis vor kurzem konnte das kaum zufriedenstellend behandelt werden, sagt Christian Windhofer, Mikrochirurg am Salzburger Unfallkrankenhaus: „Wir versuchen nun eine neue Operationsmethode anzuwenden, die wir im Bereich von Handgelenken bereits seit mehreren Jahren erfolgreich verwenden. Wir versuchen dabei den Defekt vollkommen auszuschneiden, also das gesamte abgestorbene Gewebe zu entfernen. Dieses ersetzen wir dann mit durchblutetem Gewebe aus Knochen und Knorpel.“

Mikrochirurgie: „Nähte dünner als menschliches Haar“

Dieser Eingriff ist kompliziert und kann nur von spezialisierten Mikrochirurgen durchgeführt werden, erklärt Josef Obrist, Primar an der Unfallchirurgie: „Bei dieser Methode wird ein etwa 0,2 Millimeter großes Stück aus dem Oberschenkelknochen entnommen und an anderer Stelle mikrochirurgisch mit feinsten Nähten wieder angenäht. Diese Nähte sind dünner als ein menschliches Haar – ohne Mikroskop wäre das nicht möglich.“

Erfolgversprechender Eingriff

Entwickelt hat das Operationsverfahren der Kärntner Mikrochirurg Heinz Bürger: „Eineinhalb Jahre nach der ersten Operation zeigt sich, dass die Qualität des Knorpels einfach besser ist als die jedes anderen Knorpels den wir bisher transplantiert haben.“

Ärzte in Operationssaal

ORF

Aus dem Oberschenkel wird Gewebe entnommen. Dieses wird dann im Sprunggelenk wieder eingesetzt

Arnold Prenner aus Klagenfurt war der erste Patient, der nach dieser neuen Methode operiert wurde. Nachdem Schmerzen immer häufiger auftraten und seine Bewegungsfreiheit so eingeschränkt wurde, dass überhaupt kein Sport mehr möglich war, entschied er sich für den Eingriff. Nach einer Rehazeit von etwa sechs Monaten kann Arnold Prenner seinen Fuß nun wieder uneingeschränkt bewegen.

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