Tausende beim Pongauer Perchtenlauf

Der Pongauer Perchtenlauf hat am Sonntag in Altenmarkt tausende Besucher angezogen. Die größte Brauchtumsveranstaltung im Pongau findet abwechselnd in vier Orten statt: Heuer war Altenmarkt dran.

1959 wurde der Perchtenlauf in Altenmarkt wiederbelebt. Er findet jährlich abwechselnd dort, in Bischofshofen, Bad Gastein und St. Johann statt. Die Tradition ist seit der Wiedergründung dieselbe geblieben - einzig bei den Verzierungen der Masken gibt es heute mehr Möglichkeiten als früher.

Die Reihenfolge des Umzuges ist nach den Aufgaben der Perchten gegliedert: Die Schnabelperchten sorgen für Reinlichkeit, die Schiachperchten vertreiben die Dämonen. Danach kommen die Glockenperchten, die die Natur erwecken, und dann das Herzstück, die Schönperchten. „Die Schönperchten bringen Reverenzen dar - ungefähr 60 bis 65 Verneigungen“, schildert Perchtenhauptmann Bertl Fritzenwallner. „Sie wünschen mit ihrer Reverenz den Bürgersleuten und Besuchern an Fried, an Reim und an G’sund für 2015.“

Pongauer Perchtenlauf in Altenmarkt

ORF

Nur Männer laufen

Der Perchtenlauf ist reine Männersache. Nur sie dürfen in die Verkleidungen schlüpfen: „Außerdem wäre es wahrscheinlich für Frauen zu beschwerlich - mit dem schweren Zeug, das wir da haben“, sagt Fritzenwallner. „Die sind ja früher von Bauernhof zu Bauernhof gegangen. Da war ja kein Weg, keine Straße, nichts geräumt.“

„Ich bin gerne drinnen. Ich bin früher als etwas anderes gegangen - als Schiachpercht. Das hat sich jetzt so ergeben. Ich bin froh, dass ich das jetzt ausführen darf“, sagt „Begleiterin“ Christian Lehenbacher. Auch der achtjährige Sebastian Hofer geht schon bei dem Perchtenlauf mit - als Reiter: „Der vertreibt Leute.“

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„Es taugt mir, dass du was beitragen kannst“

Ganz hinten tummeln sich die Habergoaß, Bären und der Rettenbachbock, eine Sagenfigur des Teufels. Dargestellt wurde sie am Sonntag von Thomas Fritzenwallner: „Es schaut schon gut aus. Das taugt mir schon, dass du zum Brauchtum etwas beitragen kannst, dass die Tradition etwas weitergeführt wird - das ist schon gut.“ Am Dienstag ist die Zeit der Perchten dann wieder vorbei - ab dem Dreikönigstag dürfen sie nicht mehr auftreten.