Gewalttätiger Zuhälter verurteilt

Mit Gewalt hat ein Zuhälter aus Bulgarien eine Frau zur Prostitution in Salzburg gezwungen - laut Polizei mit Schlägen, Messerstichen und Bissen. Mittwoch wurde der Mann beim Landesgericht Salzburg zu teilbedingter Haft verurteilt.

Der 35 Jahre alte Mann kam aus einer Zelle zur Verhandlung. Seit drei Monaten saß er in Untersuchunghaft. Die Vorwürfe wogen laut Anklage schwer: Erpressung, Zuhälterei, Körperverletzung.

Eine Bulgarin hat er zur Prostitution gezwungen - in einem Bordell in Salzburg. Ihren Lohn musste sie abliefern, damit er sein Haus in Bulgarien abbezahlen konnte. Knapp 7.000 Euro nahm er ihr ab. Als sie nicht mehr wollte, gab es Schläge, Messerstiche und mehrmals sogar Bisse. Als sie auch im Gesundheitsamt attackiert wurde, nahm die Polizei den Zuhälter fest.

Kleine Tochter bei Prozess

Mittwoch war der Bulgare vor Gericht wortkarg. Er sagt nichts außer: „Ich bin schuldig.“ Doch dann kam seine Familie ins Gericht. Und der mehrfach Vorbestrafte wurde weich. Als er seine kleine Tochter sah, brach er in Tränen aus. Er durfte die Dreijährige auf den Arm nehmen, unter den strengen Augen der Justizwache. Sie legte ihre Ärmchen um seinen Hals.

Dann kam das Urteil. Zwei Jahre Haft. Aber nur ein Drittel muss der Mann tatsächlich absitzen. Der Rest ist zur Bewährung ausgesetzt. Dazu kommen 2.000 Euro Schmerzensgeld für die Prostituierte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.