Gemeinnütziger Wohnbau: Strengere Kontrolle

Wohnbau-Landesrat Hans Mayr (Team Stronach) kündigt eine deutlich schärfere Finanzüberwachung für alle gemeinnützigen Wohnbauträger an. Anlass zur Sorge gebe es derzeit jedoch nicht, betont Mayr.

Das gemeinnützige Wohnbauunternehmen Salzburger Siedlungswerk verfügt nur über sehr geringes Eigenkapital. Anlass zur Sorge gebe es dennoch nicht, stellt Wohnbau-Landesrat Hans Mayr in seiner Antwort auf eine Landtagsanfrage der Sozialdemokraten klar. Das gemeinnützige Salzburger Siedlungswerk (SSW) gehört zur Firmengruppe der Salzburg Wohnbau. Laut Wohnbaulandesrat Hans Mayr vom Team Stronach verfügt das Siedlungswerk nur über eine Eigenkapitalquote von rund fünf Prozent - gesetzlich vorgeschrieben ist jedoch eine Quote von mindestens acht Prozent.

Sozialdemokraten sehen sich bestätigt

Die Sozialdemokraten sehen sich durch diese Ausagen des Wohnbau-Landesrates bestärkt. Finanzexperte Adam Herzog hatte in einem Gutachten für die SPÖ die wirtschaftliche Lage des Siedlungswerkes als dramatisch eingestuft. Herzog stellt die Frage, ob nicht die Salzburg Wohnbau-Gruppe eine Konstruktion darstelle, um eine Insolvenz umgehen zu können. SPÖ- Fraktionschef Walter Steidl vermutet, Finanzlandesrat Christian Stöckl von der ÖVP dürfte angesichts der wirtschaftlichen Schieflage noch rechtzeitig aus dem Aufsichtsrat des Siedlungswerkes ausgeschieden sein.

Wohnbau-Landesrat Mayr sieht hingegen keinerlei Anlass zur Sorge. „Wenn man die Bonität eines Unternehmens betrachtet, dann geht es einerseits um die Eigenkapitalquote, andrerseits aber auch um die Erträge. Letztere sind gut, und erstere leidet unter einer älteren Geschichte, wird aber jetzt immer besser. Daher mache ich mir um die Salzburg Wohnbau und die ganze Unternehmensgruppe keine Sorgen“, sagt Mayr.

Land stellt eigenen Controller ein

Der Wohnbau-Landesrat will dennoch die Kontrolle der Gemeinnützigen insgesamt wesentlich verschärfen. „Wir stellen in der Abteilung 10 einen ausgebildeten Controller an, der sich dezidiert mit der Aufsicht der Gemeinnützigen beschäftigt. Ich nehme dieses Thema ernst“, betont Mayr. Der Posten eines hauptamtlichen Finanzkontrollors für die Gemeinnützigen ist bereits ausgeschrieben worden.

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