„Rössler lässt sich über den Tisch ziehen“

Scharfe Kritik an LHStv. Astrid Rössler (Grüne) kommt jetzt aus den eigenen Reihen: Sie lasse sich „abermals über den Tisch ziehen“, kritisieren ihre Parteifreunde in Grödig (Flachgau). Anlass ist ein Bauprojekt im Schutzgebiet. Rössler wehrt sich vehement.

Stein des Anstoßes ist die geplante Erweiterung des Gutshofes der Familie Mayr-Melnhof im Landschaftsschutzgebiet in Grödig-Glanegg. Großgrundbesitzer Max Mayr-Melnhof will den bestehenden historischen Gutshof um einen weiteren Gebäudetrakt vergrößern. Die Aufsichtsbehörde des Landes hat keine Einwände gegen eine Änderung des Flächenwidmungsplanes. Auch Ressortchefin Astrid Rössler (Grüne) rang sich bereits zu einer Wohlmeinung durch. Unterschrieben ist der Bescheid freilich noch nicht.

Astrid Rössler, Landeshauptmann Stellvertreterin von den Grünen

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Astrid Rössler lasse sich „abermals von der ÖVP über den Tisch ziehen“, kritisieren die Grünen in Grödig

Empörung bei Grödiger Grünen, Rössler wehrt sich

Dennoch: Wolfgang Sonntagbauer, Urgestein der Grödiger Grünen, zeigt sich verärgert: „Die vorgesehene Erweiterung des Gutshofes im Landschaftsschutzgebiet widerspricht eindeutig dem Raumordnungsgesetz und ist daher aus unserer Sicht ein klarer Gesetzesbruch. Man zerstört dabei eine der architektonischen Kostbarkeiten des Salzburger Beckens. Als besonders empörend empfinden wir, dass die Landes-Grünen, im Besonderen Frau Rössler - zuständig für Raumordnung und Naturschutz -, sich abermals von der ÖVP über den Tisch ziehen lässt.“

Rössler weist die Kritik ihres Parteifreundes Sonntagbauer scharf zurück: Aus rechtlicher Sicht gebe es bisher im Verfahren keinen Grund, die Erweiterung abzulehnen. Ohnehin müsse die Gemeinde Grödig auch noch das räumliche Entwicklungskonzept ändern, bevor endgültig entschieden werde, so Rössler.

Pläne für den Ausbau des Gutshofs Glanegg in Grödig

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Anlass für die Kritik ist die geplante Erweiterung des Gutshofs Glanegg im Landschaftsschutzgebiet

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