Wieder Bär im Lungau gesichtet

Im Lungau ist wieder ein Braunbär auf Wanderschaft gesichtet worden. Zwei Wochen nachdem ein 71-jähriger Landwirt beim Zusammentreffen mit einem Bären angegriffen wurde, hat Freitag ein Bauer im Gemeindegebiet von Göriach wieder einen Bären angetroffen.

Es geschah am Freitag gegen 11.00 Uhr im Bereich des „Ochsenforstes“ bei Göriach. Ob es um den Bären handelte, der schon aus Thomatal bekannt ist, steht noch nicht fest. Es scheint aber wahrscheinlich zu sein.

Aus Auto heraus beobachtet

Der Landwirt Hermann Ferner hatte laut ersten Informationen Unruhe bei seinen Tieren bemerkt und aus Routine nachgesehen. Nachdem ihm der Grund für die Unruhe zuerst nicht aufgefallen ist, entdeckte er - bereits auf dem Heimweg - von seinem Auto aus in rund 15 Metern Entfernung den Bären. Das Tier war zu diesem Zeitpunkt rund 100 Metern von den Rindern entfernt.

Interview

mit Bürgermeister Reinhard Radebner (ÖVP) aus Göriach:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Wilder Braunbär (Grizzly) in Kleefeld

Gerald Lehner

Braunbär (Grizzly) in freier Wildbahn in Kanada

„Im Rahmen der Sichtung ist es zu keiner Verletzung gekommen. Es gab keinen direkten Kontakt zwischen Tier und Mensch“, sagte der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) am Freitagnachmittag zur APA: „Die Schilderungen des betroffenen Landwirts sind für die Experten sehr plausibel, nachvollziehbar und absolut glaubwürdig.“

Bevölkerung informiert

Die Bewohner der Gemeinde wurde unterdessen durch die Freiwilligen Feuerwehr über die Bärensichtung informiert. Schwaiger leitete in Abstimmung mit der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg alle weiteren Schritte ein und ersucht die Bevölkerung, sich im Fall weiterer Sichtungen umgehend bei der Polizei-Inspektion Tamsweg anzurufen und dort den Bereitschaftsdienst der Bezirkshauptmannschaft zu verlangen. Telefon: 059 133 5160.

Einem Sprecher Schwaigers zufolge wurden noch am Freitag nach ersten Spuren gesucht. Vor allem eine DNA-Probe könnte laut Bärenanwalt Rauer bei der Identifikation des Tieres und damit bei eine Einschätzung der Gefährlichkeit des Bären helfen.

Thomatal: Was bisher geschah

Am 23. September wurde auf einer Alm am Schwarzenberg bei Thomatal (Lungau) ein 71-jähriger Landwirt von einem Bär leicht verletzt. Auch dieser Mann hatte Unruhe bei seinen Tieren bemerkt. Als er nachschaute, sah er plötzlich einen Bär vor sich. Als der Landwirt daraufhin langsam rückwärtsging, stolperte er. Das dürfte die Neugier des Tieres geweckt haben. Als sich der Mann aufrappelte, verpasste ihm der Braunbär einen Prankenhieb und wurde leicht verletzt.

In der Folge stellte sich der Landwirt tot, bis der Bär das Interesse an ihm verlor und das Weite suchte. Der Mann meldete den Vorfall erst zwei Tage später, bei einem Lokalaugenschein mit Bärenanwalt Georg Rauer am 26. September konnten weder Spuren noch genetisch verwertbares Material wie Haare oder Losungen gefunden werden.

Links: