Kriegsflüchtlinge in Polizeiturnsaal

Der Turnsaal der Landespolizeidirektion Salzburg ist nun vorübergehend Notquartier für Asylwerber. Das Innenministerium hat ihn umfunktioniert und 40 Kriegsflüchtlinge - zum überwiegenden Teil aus Syrien - untergebracht.

Die Menschen würden den Turnsaal bereits in einigen Tagen wieder verlassen können und in Privatquartieren in ganz Österreich untergebracht werden, sagt Alexander Marakovits, Sprecher des Innenministeriums. Auch wegen der systematischen Kriegsverbrechen der islamistischen IS-Milizen gebe es in Europa nun einen größeren Andrang von Zivilisten aus den betroffenen Regionen.

Flucht vor IS-Massenmördern

Zurzeit sei der Zustrom an Asylwerbern in Österreich - täglich 120 bis 150 - so groß, dass nicht genügend Unterkünfte vorhanden seien: „Und die Salzburger Polizei hat sich bereit erklärt, den Saal zur Verfügung zu stellen.“ Dieser sei geeignet, weil er über die notwendigen Sanitäreinrichtungen verfügt. In der Notunterkunft werden ausschließlich Männer beherbergt. Zum größten Teil sind es Syrer, einige Flüchtlinge kommen laut dem Sprecher auch aus Afghanistan.

Möglichkeit bei großen Engpässen

Wenn diese 40 Flüchtlinge die Salzburger Landespolizeidirektion verlassen haben, sei dort keine neuerliche Unterbringung geplant: „Es kann aber sein, dass wir irgendwann wieder darauf zurückgreifen müssen, auch wenn wir diese Maßnahme gar nicht wollen“, sagt Marakovits. Der Turnsaal der Salzburger Polizei ist derzeit das einzige Notquartier dieser Art in Österreich.