Salzburg AG: Forderte Mackinger eine Million?

Für eine außergerichtliche Einigung mit der Salzburg AG soll der entmachtete Verkehrsdirektor Gunter Mackinger eine Abfindung von einer Millionen Euro gefordert haben. Die Salzburg AG bestätigt die Summe nicht - die Forderung sei aber inakzeptabel gewesen.

Mackingers Anwalt Klaus Perner schickte vor wenigen Tagen einen Brief an den Salzburg-AG-Vorstand, in dem ein möglicher Vergleich durch entsprechende finanzielle Abgeltung zur Diskussion gestellt wird. Perner sagt, dass der stellvertretende Salzburg-AG-Aufsichtsratsvorsitzende, Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), Mackinger dazu aufgefordert habe, innerhalb weniger Tage ein solches Positionspapier zu formulieren. Schaden dementierte das am Dienstag gegenüber dem ORF aber entschieden: Die Aufforderung sei „frei erfunden“, er habe auch von keiner Summe gesprochen.

Gunter Mackinger, strategischer Verkehrsdirektor der Salzburg AG

ORF

Der entmachtete Salzburg-AG-Verkehrsdirektor Gunter Mackinger soll rund eine Million Euro auf vier Jahre gefordert haben.

Anwalt: „Entsprechende finanzielle Absicherung“

Es gehe in dem Schreiben um Möglichkeiten für einen vorzeitigen Abschied Mackingers aus der Salzburg AG - bei einer entsprechenden finanziellen Absicherung. Summen wollte Anwalt Klaus Perner nicht nennen. Dem Vernehmen nach soll es sich um rund eine Million Euro für einen Zeitraum von vier Jahren bis zur regulären Pension Mackingers handeln.

Grundsätzlich sei Mackingers die Wiedereinsetzung als Verkehrschef mit den bisherigen Kompetenzen, betont Anwalt Perner. Mackinger beginnt in diesen Tagen eine dreiwöchige Kur und hat auf seinem Schreibtisch eine Liste des Vorstandes mit konkreten Aufgaben.

Mackingers Arbeit wird durchleuchtet

Firmenintern wird immer öfter auf Gutachten von externen Prüf- und Beratungsunternehmen verwiesen. Das Zeugnis der Berater für Verkehrsmanager Mackinger sei alles andere als positiv, heißt es. Andererseits genießt Mackinger seit Jahren bei Salzburger Bürgermeistern hohes Ansehen, weil er ein Pionier und Schutzpatron eines perfekt funktionierenden Nahverkehrs sei, sagen seine Unterstützer.

Salzburg AG: Forderungen zurückgewiesen

Die Salzburg AG bestätigte dem ORF, am 11. August 2014 ein Schreiben von Mackingers Anwalt erhalten zu haben. Die darin aufgestellten finanziellen Forderungen seien aber inakzeptabel und könnten von der Salzburg AG in keinster Weise angenommen werden, hieß es in einer Stellungnahme an den ORF.

Deshalb habe die Salzburg AG diese Forderungen mit gleichem Datum postwendend zurückgewiesen: In der Folge sei von Mackinger über seinen Anwalt Klage eingereicht worden. Die Reorganisation des Verkehrsbereichs mit zukünftig zwei Bereichsleitern (strategisch, operativ) werde weiterhin umgesetzt und bis Jahresende abgeschlossen, betonte das Unternehmen in der Stellungnahme. Der Arbeitsgerichts-Prozess von Mackinger gegen die Salzburg AG beginnt im Oktober.

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