Waldrappe in die Toskana gestartet
Ein künftiges Ziel ist, sie dauerhaft in Salzburg wieder anzusiedeln. Die exotisch aussehenden Waldrapppe wurden im Trainingscamp in Grödig vier Monate lang von Hand aufgezogen - ausschließlich von zwei Ziehmüttern.
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So haben sich die Jungvögel an die Gesichter, Stimmen und das gelbe Gewand so sehr gewöhnt, dass sie die Menschen auch als Leittiere für den Zug in den Süden akzeptieren. Und so zeigen die Ziehmütter den Vögeln in einem Ultraleichtflugzeug (motorisierter Paragleiter) den Weg in das italienische Winterquartier.
Bis zu sieben Stunden nonstop in der Luft
Anne-Gabriela Schmalstieg ist eine „Ziehmutter“ der fleißigen Flieger: „Sie sind auf uns von klein auf geprägt. Sie sehen dann, dass wir in dem Ultraleichtflugzeug drinsitzen, und dadurch folgen sie uns dann im Flug.“
Walter Holzmüller ist Pilot des Motorgleiters: „Wir sind mit nur 40 km/h unterwegs und können sieben Stunden in der Luft bleiben.“
In zwei Wochen will man mit gemütlichen Tagesetappen in der Toskana sein. Seit zwölf Jahren bemühen sich Forscher um die Wiederansiedlung des vom Aussterben bedrohten Waldrapp in der freien Natur. Dazu gehört auch das Erlernen der Zugrouten in die warmen Winterquartiere. Seit heuer ist es ein vier Millionen Euro schweres EU-Projekt.
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Früher auf Mönchs- und Kapuzinerberg
Warum gerade Salzburg als Brutstandort? Johannes Fritz ist Projektleiter im Waldrappteam: „Es ist der prominenteste Standort in früheren Zeiten gewesen. Im 17. Jahrhundert sind sie durch die Menschen ausgerottet worden. Bis dahin haben sie auf dem Mönchs- und Kapuzinerberg in großer Zahl gebrütet.“
Montagfrüh sind die Forscher mit den Vögeln im Gefolge auf die 800 Kilometer lange Reise über die Alpen in die Toskana aufgebrochen. In drei Jahren, wenn die Waldrappe geschlechtsreif sind, sollen sie von allein in ihre Kinderstube nach Salzburg zurückkehren und dann auf dem Georgenberg bei Kuchl (Tennengau) ihre Brutnischen finden.
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Link:
- Zoo Salzburg: Wo ist Waldrapp Gonzo? (Salzburg.ORF.at; 29.5.2012)