Landflucht im Lungau nimmt zu

Der Lungau verliert seinen Nachwuchs. Viele junge Leute verlassen den Bezirk auf der Suche nach Jobs, Lehrstellen, Ausbildung, Schule oder Studium. Die meisten kommen nicht mehr zurück, das belegen Zahlen des statistischen Dienstes des Landes.

In den vergangenen zehn Jahren sank die Bevölkerungszahl im Lungau langsam, aber andauernd. Das Gegensteuern ist schwierig.

Zu wenig Lehrlinge, zu wenig Motivation

Zum Beispiel der Mauterndorfer Malermeister Heimo Schitter kann sich über Aufträge nicht beschweren. Handwerk hat goldenen Boden. Maler werden immer gebraucht, auch im Lungau.

Lehrlinge

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Lehrlinge in Lehrwerkstätte

Woran es bei ihm mangelt, das sind Lehrlinge, sagt Schitter. „Vor einigen Jahren war es noch einfacher. Auch die Einstellung der Jugend war besser. Es gibt heute mehr, die einfach drei Montage hintereinander nicht kommen. Da muss man sich dann jemand Neuen suchen. Und das ist sehr schwierig.“

Viele Stellen offen

Dabei gibt es auch im Lungau doppelt so viele freie Lehrstellen als Jugendliche, die Plätze suchen, sagt Franz Lüftenegger von der Lungauer Wirtschaftskammer: „Der Trend bei den Jugendlichen geht zu Höheren Schulen. Sie sind damit für den Lungau verloren.“

Aber es gibt sie natürlich auch, die Betriebe, die keine Nachwuchssorgen haben. Zum Beispiel das Sportgeschäft von Jürgen Haller in Tamsweg: „Wir haben den Vorteil, dass wir über die Vereine gut vernetzt sind. Unsere Mitarbeiter sind dabei, und wir sponsern Vereine und sind das größte Sportgeschäft im Lungau.“

Auch Zufriedenheit mit dem Lungau

Dominik ist einer der Lehrlinge hier und froh, im Lungau eine Stelle gefunden zu haben. Froh ist auch diese junge Dame. Seit drei Wochen ist sie Lehrling im heimatlichen Lungau: „Noch möchte ich nicht ganz weg von der Familie. Es ist sieben Kilometer von daheim weg, und das passt genau.“

So geht es vielen jungen Lungauern. 170 haben 2013 den Bezirk verlassen, so viele wie seit langem nicht mehr. Dazu ist die Geburtenrate sehr niedrig. Das beschert Gemeindepolitikern einige Sorgen. Der Schlüssel für eine Besserung liege im Arbeitsmarkt, sagen viele.

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