Hunde finden Vermisste auch nach zwei Wochen
Beim Mantrailing geht es um die Suche nach vermissten Personen nur auf Basis des Geruchs. Hundeführer und Hund bilden ein Team. Es ist eine aufwändige Ausbildung, die bis zu vier Jahre dauert.
Der Hund bekommt als Information den Geruch der vermissten Person - in diesem Fall durch ein gebrauchtes Taschentuch: „Jeder Mensch schwitzt, jeder Mensch verliert unzählige Hautschuppen. Schweiß und Hautschuppen würden ja eigentlich neutral riechen, aber die Mikroorganismen und Bakterien, die diese Schuppen fressen - das macht den Geruch aus“, erklärt Hundetrainer Alois Russegger.
ORF
Der Geruch ist bei jedem Menschen individuell - so wie ein Fingerabdruck. Dieser Geruch hält sich an einem Ort bis zu zwei Wochen, auch starke Regenfälle oder Nebengerüche sind kein Problem, um die vermisste Person zu finden.
Immer mehr Suchaufgaben
Diese Form der Personensuche gewinnt an Bedeutung: „Vielleicht Kinder oder Personen, die nach einem Verkehrsunfall im Schock weglaufen. Vielleicht demente Personen, die aus dem Haushalt gehen und nicht wieder auffindbar sind. Da kann der Hund eine Spur aufnehmen und sucht diese eine Person - und das auch im urbanen Gebiet“, sagt Michael Pernsteiner von der internationale Rettungshundeorganisation IRO.
Im Prinzip kann jeder Hund als Mantrailer ausgebildet werden, Jagdhunde sind jedoch besonders geeignet. Und noch eines: der Hund sollte nicht ZU folgsam sein: „Wenn er sagt ‚Da geht’s hin‘, dann muss er sich durchsetzen“, sagt Trainer Russegger. „Auch wenn der Hundeführer sagt, dass es rechts geht, muss der Hund sagen, dass es nach links geht, weil: Er hat die Nase und wir hinten sollten die Intelligenz haben.“
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Und weil das eine Spezialausbildung für Hunde ist, die ein besonderes Wissen der Trainer erfordert, will die internationale Rettungshunde Organisation IRO einheitliche Standards dafür schaffen.