Schwere Unwetter in den Gebirgsgauen

Schwere Unwetter mit heftigem Platzregen sind am Samstagabend über dem Pinzgau, dem Pongau und dem Lungau niedergegangen. 200 Feuerwehrleute mussten bei 22 Einsätzen verklauste Bäche lösen und vollgelaufene Keller auspumpen.

Kurz, aber heftig waren die Gewitter, die am Samstagabend über Teile Salzburgs gezogen sind. Im Pongau, Pinzgau und im Lungau hatten die Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun. Rund 130 Mann haben die Straßen von umgestürzten Bäumen befreit, Verklausungen gelöst und vollgelaufene Keller ausgepumpt.

„Es hat sehr schlimm ausgesehen“

Selbst die Feuerwehrleute hätten nicht damit gerechnet, dass die Gewitter so stark ausfallen, sagt der Ortsfeuerwehrkommandant von Altenmarkt im Pongau, Karl Winter.

Unwetter in Altenmarkt

ORF

„Es hat sehr schlimm ausgesehen, speziell über dem Ortsteil Zauchensee. Man hat wirklich gesehen, dass sich da etwas zusammenbraut. Es hat zwar einige Zeit sehr stark geregnet, aber ich dachte, dass es das dann wohl gewesen sei. Aber dann ist der starke Regen noch einmal zurück gekommen. Jetzt sind wir in der unangenehmen Situation, dass die Hochwasserschutz-Bauten zum Teil noch nicht fertig sind.“

Leisnitz wurde zu reißendem Bach

In St. Margarethen im Lungau hat der starke Regen die Leisnitz zu einem reißenden Bach werden lassen. An der Verbauung haben sich Geröll und Treibholz aufgestaut, schildert Ortsfeuerwehrkommandant Horst Rossmann.

Unwetter bei St.Margarethen

BH Tamsweg/P. Santner

Die Leisnitz wurde zu einem reißenden Bach

„Es hat ziemlich intensiv geregnet und oben am Aineck hat es stark gehagelt, da war es ganz weiß. In der Leisnitz gab es Verklausungen bei den Sperren. Die zweite Sperre, die 35.000 Kubikmeter fasst, war voll mit Geröll. Jedenfalls hat wohl niemand damit gerechnet, dass der Leisnitzbach so stark ansteigt.“

Treibgut und Geröll verschlossen Schotterfang

Treibgut und Geröll haben vorübergehend einen Schotterfang - das ist ein metallener Rechen - in der Leisnitz verschlossen. Wie bei einer Staumauer konnte dadurch das Wasser nicht mehr abfließen. Nach eineinhalb Stunden Regen war der Wasserstand der Leisnitz um fünf Meter gestiegen und über die bestehende Verbaung geschwappt. In der Dunkeheit konnten die Feuerwehrleute aus St. Margarethen in der Nacht auf Sonntag nichts mehr ausrichten.

Unwetter bei St.Margarethen

Freiwillige Feuerwehr St.Margarethen

Mit einem Spezialbagger wurden Treibgut und Geröll beseitigt

Seit acht Uhr früh waren sie dann wieder im Einsatz und konnten die Verklausung erst mit einem Spezialbagger lösen, sagt Ortsfeuerwehrkommandant Rossmann. „Mit einer so genannten Spinne haben wir das Holz, das die Verklausung verursacht hat, weggeräumt und mit einem Lkw abtransportiert.“ Der Einsatz dauerte mehrere Stunden. Erst am Nachmittag waren die Feuerwehrleute mit den Aufräumarbeiten fertig - indes sind bereits weitere Gewitter vorhergesagt.

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