Studie: Wirkt Psychotherapie?

Hilft eine Psychotherapie bei seelischen Erkrankungen oder hilft sie nicht? Handfeste Daten dazu fehlen in Österreich. Jetzt haben Salzburger Psychologen die erste Studie zur Wirksamkeit von Psychotherapien gestartet. In zwei Jahren sollen dann Ergebnisse vorliegen.

Angststörungen, Depressionen, Zwänge oder psychosomatische Leiden. Rund 900.000 Österreicher nehmen das Gesundheitswesen wegen psychischer Erkrankungen in Anspruch. Die allermeisten erhalten Psychopharmaka.

Nur 65.000 Menschen bekommen eine kassenfinanzierte Psychotherapie oder zumindest einen Zuschuss von knapp 22 Euro. Diese geringe Zahl hat damit zu tun, dass es in Österreich bisher keine wissenschaftlichen Nachweise über die Wirksamkeit von Psychotherapien gibt.

Patientenbefragung über Wirkung über Internet

Das wird sich jetzt mit der Studie des Psychologen und Psychotherapeuten Anton Rupert Laireiter von der Universität Salzburg ändern: „Das ist die erste österreichweite retrospektive Patientenbefragung über die Wirksamkeit von Psychotherapie. Dabei werden alle Psychotherapie-Richtungen miteinbezogen. Es werden die Patienten befragt, die in den letzten sieben Jahren eine Therapie gemacht haben. Mitmachen kann man über das Internet.“

Anton Rupert Laireiter und sein Dissertant Jörg Sommerfeld wollen die Befindlichkeit von einigen Tausend Patienten am Beginn, am Ende und ein paar Jahre nach ihrer ambulanten Therapie vergleichen. „Wir möchten auch Aussagen machen können, was so eine Therapie bringt. Die Vorstudien die wir gemacht haben zeigen, dass so eine Therapie sehr effektiv ist. Die Leute die am Beginn psychisch auffällig waren, waren am Ende der Therapie nicht mehr belastet und dieser Zustand hält dann auch mindestens zwei bis drei Jahre lang.“

In zwei Jahren sollen die Ergebnisse der Studie vorliegen, die von der Salzburger Gebietskrankenkasse unterstützt wird.

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