Integration: Wirbel um Neuausschreibung

Die Neubesetzung des Intergrationsbeauftragten im Salzburger Landesschulrat - ausgerechnet in der Ferienzeit - sorgt nun bei Lehrern und Schuldirektoren für Kritik. Der amtierende Beauftragte darf sich im laufenden Verfahren nicht mehr bewerben.

Bis 7. August - kommenden Donnerstag - läuft die Bewerbungsfrist. Die sozialdemokratischen Lehrer laufen Sturm gegen den Ausschluss des bisherigen Integrationsbeauftragten vom Bewerbungsverfahren. Beim Landesschulrat spricht man von Spardruck.

Der bisherige Fachmann war Abdullah Cetin. Er ist Lehrer für Türkisch an Salzburger Pflichtschulen und seit einem Jahr Integrationsbeauftragter im Landesschulrat. Nun hat der Landesschulrat die Stelle neu ausgeschrieben - aber nur intern. Das heißt, es können sich nur Mitarbeiter des Landesschulrates bewerben. Abdullah Cetin iat als Landeslehrer davon ausgeschlossen.

Kritik einer Schuldirektorin: „Farbenspiel“

Sylvia Wallinger ist Landesvorsitzende der Sozialdemokratischen Lehrer und Direktorin der Volksschule Lehen II. Dort sind 87 Prozent der Schüler die Kinder von Zuwanderern. Die Direktorin spricht nun von „Absetzung eines äußerst fähigen und beliebten Helfers“.

Sie vermutet parteipolitische Hintergründe: „Ich habe viel darüber nachgedacht. Es ist irgendein Farbenspiel. Und warum schreibt man das bis 7. August aus? Wo viele Leute gar nicht da sind, und viele das auch nicht wissen.“

Chef des Landesschulrats weist Kritik zurück

Solche Gründe weist Landesschulratspräsident Johannes Plötzeneder (ÖVP) vehement zurück. Vielmehr müsse er die rigiden Sparvorgaben des Ministeriums erfüllen und dürfe Planstellen gar nicht mehr öffentlich ausschreiben.