Mattsee kämpft gegen Landflucht

Die Flachgauer Gemeinde Mattsee kämpft mit Abwanderung. Vor allem junge Menschen ziehen weg, Hauptgrund sind die strenge Raumordnung und die damit verbundenen hohen Preise für Bauland.

Kaum ein Tag vergeht ohne Klagen aus den Gemeinden über die strenge Raumordnung des Landes. Ein besonders krasses Beispiel ist Mattsee. Der Flachgauer Gemeinde wandern reihenweise die jungen Leute ins benachbarte Oberösterreich ab. Dort kostet Baugrund nur ein Viertel soviel wie in Mattsee.

Bürgermeister erwartet für heuer nur zwölf Geburten

Die Abwanderung wird bereits an der Geburtenstatistik deutlich. Gerade einmal zwölf Geburten erwatet der Mattseer Bürgmermeister René Kuel (ÖVP) für das Jahr 2014 in seiner Gemeinde, im Jahr davor waren es noch doppelt so viele. Kuel fürchtet eine völlige Überalterung des Ortes mit allen Konsequenzen für Kindergärten, Schule oder Vereine. Grund dafür seien die hohen Grundstückspreise von derzeit 400 bis 500 Euro pro Quadratmeter, klagt Kuel.

„Das können sich natürlich nur mehr Leute mit einem sehr guten Einkommen leisten. Und im angrenzenden Oberösterreich, nur zwei Kilometer entfernt, kostet der Quadratmeter Baugrund vielleicht ein Viertel von jenem in Mattsee. Wir sehen, dass Monat für Monat vor allem junge Menschen aus Mattsee wegziehen, großteils eben ins angrenzende Oberösterreich.“

„Widmung im ländlichen Bereich kaum mehr möglich“

Tatsächlich gehören die Grenzgemeinden Perwang, Palting und Lochen zu den am stärksten wachsenden Gemeinden Oberösterreichs. Dabei gebe es in Mattsee günstige Gründe für die dringend benötigten 300 Wohneinheiten in den kommenden Jahren, allerdings außerhalb des Ortszentrums, sagt Bürgermeister René Kuel.

„Da gibt es aber wiederum seitens der Raumordnung strikte Vorgaben, nach denen man im ländlichen Bereich keine Widmungen mehr durchführen kann.“ Raumordnungs-Referentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) hat Gespräche mit der Gemeinde Mattsee zugesagt.

Links: