Genkorrigierte Haut transplantiert

Die weltweit zweite Transplantation von genkorrigierter Haut ist jetzt an den Salzburger Landeskliniken durchgeführt worden. Sie könnte Patienten mit der Schmetterlingskrankheit weitgehend heilen. Die Ärzte hoffen darauf, dass alles funktioniert.

Die Landeskliniken sind führend in der Erforschung dieser seltenen Krankheit, von der in Österreich etwa 500 Patienten betroffen sind und die bisher als unheilbar galt. Grund für die quälende Erkrankung ist ein Gendefekt.

Bei dieser speziellen Therapie der Schmetterlingskrankheit arbeiten die Landeskliniken mit dem Zentrum für regenerative Medizin in Modena zusammen. „Ich habe die Hauttransplantate mitgebracht. Ende Mai wurden der Patientin winzige Hautstückchen entnommen“, schilderte die Medizinerin Graziella Pellegrini. „Wir haben das fehlerhafte Gen in den Zellen herausgeschnitten und durch ein gesundes Gen ersetzt. Mit diesen korrigierten Stammzellen haben wir dann Hautstücke gezüchtet.“

Operation zur Hauttransplantation

ORF

Die Ärzte setzen große Hoffnungen in die Transplantation von genveränderten Hautstücken

Hoffen, dass Hautstücke „gut einheilen“

Diese gezüchteten Hautstücke - jeweils fünf mal fünf Zentimeter - wurden der 48-jährigen Patientin auf defekte Körperstellen aufgetragen. Typisch für die Schmetterlingskrankheit sind schmerzhafte Blasen und offene Wunden. „Wir behandeln jetzt einmal nur den rechten Fuß, um die Patientin nicht zu stark zu belasten“, sagte Dermatologieprimar Johann Bauer. „Wir wollen sehen, wie das einheilt. Wenn diese Transplantate gut einheilen, werden wir noch andere Körperstellen an Beinen und Armen behandeln.“

In wenigen Tagen wissen die Ärzte, ob dieser Eingriff erfolgreich war und die neue Haut gut angewachsen ist. Bisher wurde diese Therapie ein einziges Mal weltweit in einem Erstversuch vorgenommen. „Das war vor acht Jahren in Italien - und sehr erfolgreich“, so Bauer. „Wir haben mit den Kollegen bei dem Patienten nachgeschaut. Und die Haut ist tatsächlich noch dort, wo sie transplantiert wurde.“

Jahrelange Forschung an Landeskliniken

Wenn die Transplantation diesmal auch gut funktioniert, wäre das ein Durchbruch in der Therapie von Schmetterlingskranken, die dadurch weitgehend beschwerdefrei leben könnten. Die jahrelange kostspielige Forschung in den Labors der Landeskliniken hätte sich gelohnt, das Verfahren würde dann weltweit angeboten.

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Link:

Creme gegen Schmetterlingskrankheit entwickelt (salzburg.ORF.at; 5.2.2014)