Kuchler Astrophysikerin an der Weltspitze

Die Astrophysikerin Lisa Kaltenegger aus Kuchl (Tennengau) ist eine weltweit gefragte Spezialistin für das Aufspüren von Planeten außerhalb des Sonnensystems. Von den Universitäten Harvard und Heidelberg ist die junge Mutter jetzt auf dem Sprung nach New York.

Um ungefähr jeden zweiten Stern kreist ein Planet. Tausende dieser Exoplaneten entdeckten Forscher in den letzten Jahren. Welche davon eine Art zweite Erde sein könnten, das analysiert Lisa Kaltenegger. Wie ein Detektiv sucht die Astrophysikerin aus den Lichtsignalen nach Spuren von Leben.

„Vor etwa 20 Jahren - 1995 - wurde der erste andere Planet um eine andere Sonne entdeckt. Und in diesen letzten Jahren ist wahnsinnig viel passiert“, erzählt Kaltenegger. „Wir haben über 2.000 Planeten da draußen, die um andere Sonnen kreisen - und davon eine handvoll, die im richtigen Abstand sind, dass es nicht zu heiß und zu kalt ist, dass es flüssiges Wasser geben könnte, und die klein genug sind, dass es ein Felsbrocken ist und es dort Leben geben könnte.“ Für die Entdeckung von lebensfreundlichen Planeten hat die Forscherin Atmosphären-Modelle entwickelt.

Lisa Kaltenegger, Astrophysikerin aus Kuchl

ORF

Derzeit auf Elternzeit mit kleiner Tochter

Das Leben Lisa Kalteneggers ist im Moment aber vor allem von ihrer kleinen Tochter Lara Sky bestimmt: Ein paar Wochen ist die Astrophysikerin jetzt auf Elternzeit daheim bei ihren Eltern in Kuchl, zusammen mit ihrem Mann, einem portugiesischen Raumfahrtingenieur bei der ESA in Darmstadt.

Wie ist es an der Seite einer so erfolgreichen Wissenschaftlerin? „Es ist gut. Wir können uns gut unterhalten, wenn ich nach Hause komme - interessantes Diskutieren“, sagt Felipe Pereira.

„Sie hat Pionierarbeit geleistet“

Die Modelle der 37-jährigen Astrophysikerin sind in der wissenschaftlichen Community hoch geschätzt: „Sie hat in dieser Richtung Pionierarbeit geleistet“, sagt der Physiker Maurizio Musso von der Universität Salzburg. „Und sie ist mit diesen Modellen einzigartig.“

Die schon vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin Kaltenegger erhielt vor Kurzem den Christian-Doppler-Preis des Landes Salzburg. Und die Kuchlerin hat große Pläne: „Das nächste Spannende wird: Im September gehe ich nach New York an die Cornell Universität, um dort mein eigenes kleines Institut für Exoplaneten aufzubauen.“

Mit ein Grund nach New York zu gehen ist, dass auf der amerikanischen Universität Kind und Karriere nicht auf verschiedenen Sternen sind, sagt die Forscherin.

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