Holzwurm-Aktion: Kirche eine Woche gesperrt

Die Kirche von St. Martin bei Lofer (Pinzgau) war eine Woche lang gesperrt, weil sie mit giftigem Gas gefüllt war. Das Gas sollte dem Holzwurm in der Einrichtung den Garaus machen. Und auch andere Pfarren und Privatleute nützten das und brachten ihre Holzwurm-„Opfer“.

Holzwürmer in den Altären, den Kirchenbänken und den Heiligenfiguren - der Befall in der Pfarrkirche von St. Martin bei Lofer war so stark, dass das Denkmalamt Spezialisten aus Wien beauftragte, die Holzwürmer mit Gas zu töten.

Holwurm-befallene Möbel aus ganzem Land gebracht

Diese Gelegenheit nützten aber auch andere, um den Holzwurm loszuwerden, schildert Ernst Mühlbacher, Pfarrer von St. Martin: „Zum Beispiel hat die Pfarre Schleedorf (Flachgau - rund 70 Kilometer entfernt) die ganze Kirche leergeräumt und hat mit drei Lkws das ganze Kircheninventar gebracht. Dann haben auch andere Leute ihre persönlichen Gegenstände gebracht. Die Kirche hat Sonntagabend wie eine Rumpelkammer ausgeschaut.“

St. Martin

Gemeinde St. Martin bei Lofer

Die Kirche von St. Martin bei Lofer war jetzt eine Woche gesperrt, um dem Holzwurm den Garaus zu machen

Sulfurylfluorid ist ein farb- und geruchloses Gas, das zur Bekämpfung von Holzschädlingen dient. 20.000 Euro muss die Pfarre für die Begasung der Kirche zahlen. Freitagfrüh wurden Kirchentür und Fenster wieder geöffnet. Ventilatoren vertrieben das Gas möglichst rasch aus der Kirche. Der Pfarrer von St. Martin ist optimistisch, dass am Sonntag bereits wieder die Messe abgehalten werden kann.