Jährlich 240 Jugendliche ohne Schulabschluss

240 Jugendliche hatten im Schuljahr 2011/2012 im Land Salzburg keinen Schulabschluss. Junge Männer waren davon deutlich mehr betroffen, als junge Mädchen. Jugendliche, die nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen sind, ebenfalls häufiger.

Wenn mehr als 200 Jugendliche im Jahr in Salzburg ohne Schulabschluss bleiben, sind sie als Schulabbrecher später häufig ausgeschlossen: ausgeschlossen vom Arbeitsmarkt, ausgeschlossen von gesellschaftlicher Anerkennung.

Ein grundsätzliches Umdenken sei gefragt, sagt Mario Steiner vom Institut für Höher Studien (IHS): „Es ist ein Grundproblem, das wir haben, dass wir nicht so sehr die einzelnen Talente der Kinder und Jugendlichen fördern, sondern mehr darauf schauen, wo ihre Schwächen und Defizite sind. Wenn’s in einzelnen Bereichen Defizite gibt, werden die Schülerinnen und Schüler gleich ganz ausselektiert. Und das ist nicht im Sinne der Förderung von Jugendlichen und ist auch nicht nachhaltig.“

Wertschätzung statt Kritik

Sich außerhalb des Arbeitsmarktes zu finden, ist weder für die Betroffenen noch für die Gesellschaft angenehm. Lösungen werden auf allen Ebenen des Systems gefordert: „Die Gemeinde sollte vielleicht doch mehr in die Schule geholt werden. Ein Schüler oder eine Schülerin, die den ganzen Nachmittag zu Hause vor dem Computer sitzt, würde sich zum Beispiel nützlicher fühlen, jemandem in einem Altersheim zu helfen“, forderte Erna Nairz-Wirth von der Wirtschaftsuniversität Wien.

Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt - das ist es, was sich die Verfasser der Studien in Salzburg für unser Schulsystem gewünscht haben. Der Fachbegriff dafür ist Inklusion. Ganz einfach gesagt bedeutet das: hinschauen, was ein Kind kann und nicht verurteilen, was ein Kind nicht kann.

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