Sozialpartner fordern 380-kV-Leitung

Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer, Industrie und Gewerkschaftsbund fordern in einer gemeinsamen Resolution den Bau der umstrittenen 380 kV- Stromleitung. Kommenden Montag beginnt die mündliche Verhandlung zur Umweltverträglichkeits- Prüfung.

Die Salzburger Wirtschaft und die Arbeitnehmerorganisationen wollen den geplanten, zweiten Streckenabschnitt der 380-kV-Stromleitung unbedingt genehmigt wissen. Ab dem 2. Juni ist der Leitungsbau drei Tage lang Thema einer öffentlichen Verhandlung im Messezentrum in der Stadt Salzburg. Über 1.300 Einwendungen wurden von Gegnern des Projekts eingebracht.

Salzburgs größtes Genehmigungsverfahren

Der Verhandlungsleiter beim mündlichen UVP- Verfahren (Umweltverträglichkeitsprüfung) hat ab Montag eine gewaltige Aufgabe vor sich. Er soll anhand der Gutachten objektiv prüfen, ob die vom Verbund eingereichte Trasse für die Stromautobahn zwischen Kaprun und Elixhausen genehmigungsfähig ist.

Der Beamte steht bei diesem größten Behördenverfahren, das in Salzburg jemals durchgeführt wurde, unter gewaltigem politischen Druck. Auf der einen Seite 39 betroffene Gemeinden, Dutzende Interessensverbände und Bürgerinitiativen sowie hunderte Privatpersonen, die massive Einwände gegen den Leitungsbau haben.

Pro: „Versorgungssicherheit und Arbeitsplätze“

Auf der anderen Seite die Sozialpartner, die ihr „Ja“ zum Leitungsbau am Freitag kundgetan haben. In einer gemeinsamen Resolution formulieren Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer Gewerkschaft und Industrie ihre Argumente für den Leitungsbau:

Sollte der Leitungsbau weiter verzögert werden, steige die Gefahr von Stromausfällen. Wird die Leitung überhaupt nicht gebaut, müsste die Salzburg AG das bestehende 110 und 220 kV-Leitungsnetz mit hohem Aufwand erneuern. Zudem entstünden durch die neue Salzburg-Leitung sechs Jahre hindurch fast 900 Vollzeitarbeitsplätze.

Contra: „Natur und Gesundheit schützen“

Die Freileitungsgegner hingegen verweisen neuerlich auf den Schaden für den Tourismus, die Naturzerstörung und die gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Wohnbevölkerung. Die Hauptforderung der Gegner: ein Erdkabel dort, wo Natur und Menschen durch eine Freileitung besonders stark beeinträchtigt wären. Bisher hat der Verbund ein Erdkabel immer abgelehnt.

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