Streit nach Abschuss von zwei Hunden

Nach dem Abschuss von zwei Hunden in Schleedorf (Flachgau) gehen die Wogen zwischen Jägern, Landwirten und Hundebesitzern hoch. Vor allem auf dem Land würden immer wieder Hunde erschossen, kritisieren Tierschützer. Die Jäger weisen das zurück.

Doch die Situation spitze sich zu, da immer mehr Hundebesitzer aus der Stadt ihre Hunde am Land frei laufen lassen würden, beklagen die Jäger. Wenn ein Hund Beute wittert und der Jagdtrieb einmal aktiviert ist, dann muss er der Beute hinterher. Rehe, Hasen aber auch Vögel sind dann ihre Opfer. So geschehen auch am Osterwochenende in Schleedorf: Der Plaknerbauer hat noch einige Hühner übrig, 16 Stück jedoch wurden von wildernden Hunden totgebissen.

Jäger erschossen wildernde Hunde

Zwei Jäger spürten die wildernden Hunde wenig später auf und erschossen sie. Dagegen protestieren jetzt zahlreiche Tierschutzvereine - so auch Janina Koster vom Österreichischen Tierschutzverein (ÖTV). „So etwas kommt relativ häufig vor. Manchmal werden solche Fälle auch bekannt. Allerdings glaube ich, dass es in Wirklichkeit viel mehr davon gibt, meistens wird darüber geschwiegen“, so Koster. Der Flachgauer Bezirksjägermeister Josef Zauner weist diese Kritik entschieden zurück.

Hund jagt der Beute nach

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Ein Hund jagt seine Beute

„Da wird uns etwas unterstellt, was total unrichtig ist. Warum sollten wir so etwas vertuschen, wenn es gesetzlich erlaubt ist. Speziell, wenn Gefahr in Verzug ist, wird auf Hunde auch geschossen. So wie es jetzt eben in Schleedorf der Fall war. Wenn Hunde - quasi in einem Blutrausch - alles zerreißen, das ihnen unterkommt, dann müssen wir einschreiten“, sagte Zauner. „Unser Eindruck ist aber, dass das in ländlichen Gemeinden viel häufiger passiert als in der Stadt. Das hat wohl den Grund, dass es in der Stadt weniger Jäger gibt und dort auch weniger Hunde unbeaufsichtigt herumlaufen“, so Koster.

„Manche lassen gleich mehrere Hunde frei laufen“

Lediglich ein bis zwei Hunde seien im Flachgau in den vergangenen fünf Jahren erschossen worden. Und meist seien das Problem auch nicht die Hunde von den Höfen, betont Bezirksjägermeister Zauner. „Wir stellen vermehrt fest, dass Hundebesitzer aus größeren Siedlungen am Abend aufs Land fahren und dann gleich mehrere Hunde frei laufen lassen.“ Dabei könne der Besitzer den Hund nicht mehr kontrollieren. Das Salzburger Jagdgesetz erlaubt jedenfalls den Abschuss von Hunden, wenn Gefahr in Verzug ist. Wo die Gefahr beginnt, das liegt jedoch weiterhin im Ermessen der Jäger und der Hundebesitzer.

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