Salzburg hat zweitniedrigste Arbeitslosigkeit in der EU

Salzburg hatte im Jahr 2013 die zweitniedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Nur im benachbarten Oberbayern war die Arbeitslosenquote noch niedriger. Das zeigt ein Bericht des EU-Statistikamtes Eurostat.

Am niedrigsten war die Arbeitslosenrate im Jahr 2013 in Oberbayern mit 2,6 Prozent, wie Eurostat am Dienstag mitteilte. Dahinter rangierten gleichauf auf Platz zwei das Bundesland Salzburg und Freiburg (Deutschland) mit 2,9 Prozent. Tirol kam dann ex aequo mit Tübingen auf Rang vier - mit einer Erwerbslosenquote von jeweils 3,0 Prozent. Vorarlberg liegt in der regionalen EU-Statistik auf Platz neun mit 3,2 Prozent.

„Der hohe Dienstleistungsanteil in der Salzburger Wirtschaft bedeutet eine geringere Betroffenheit von Konjunkturproblemen im Produktionssektor. Da sind Bundesländer wie Oberösterreich und die Steiermark wesentlich stärker betroffen“, sagt der Salzburger Arbeitsmarktservice-Geschäftsführer Siegfried Steinlechner.

Die EU-weit höchsten Arbeitslosenraten wurden 2013 in fünf spanischen Regionen registriert: Andalusien (36,3 Prozent), Ceuta (35,6 Prozent), Melilla (34,4 Prozent), Kanarische Inseln (34,1 Prozent) und Extremadura (33,7 Prozent). In Österreich war 2013 die Arbeitslosigkeit nach der EU-Berechnungsmethode mit 8,4 Prozent in Wien und 5,3 Prozent in Kärnten am höchsten.

Wermutstropfen: Starker Anstieg heuer

Allerdings ist die Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten deutlich gestiegen - auch in Salzburg: Im April registrierte das AMS gegenüber dem April 2013 ein kräftiges Plus - mehr dazu in Fast 18 Prozent mehr Arbeitslose (salzburg.ORF.at; 1.4.2014).

„Wir rechnen mit weiteren Zuwächsen (der Arbeitslosigkeit - Anm.) - wenn auch nicht mehr so stark wie im vorigen Jahr“, kommentiert das Steinlechner. „Der Beschäftigungsmotor brummt nicht genug, um das zusätzliche Arbeitskräftenangebot aufzusaugen.“ Erst 2015 dürften die Arbeitslosenzahlen nicht mehr steigen.

Drängendstes Problem Jugendarbeitslosigkeit

In Sachen Jugendarbeitslosigkeit weisen sechs deutsche Regionen - Tübingen, Oberbayern, Freiburg, Schwaben, Mittelfranken und Karlsruhe - die niedrigste Quote auf. Auf Rang sieben kam dann Tirol mit 6,1 Prozent gleichauf mit Stuttgart. Oberösterreich teilte sich mit der niederländischen Region Zeeland den zehnten Platz bei einer Rate von jeweils 7,0 Prozent.

Für das Land Salzburg veröffentlichten die EU-Statistiker keine Jugendarbeitslosigkeits-Quote: Die Daten seien zu unzuverlässig, sagte dazu Eurostat. Allerdings liege Salzburg hier schlechter als Oberösterreich oder Tirol, sagt Steinlechner. Die Jugendarbeitslosigkeit sei im Land das drängendste Problem.

Die höchste Jugendarbeitslosigkeit wiesen 2013 Ceuta (72,7 Prozent) in Spanien sowie die griechischen Regionen Westmakedonien (70,6 Prozent) und Epirus (67,0 Prozent) auf. In mehr als drei Viertel der EU-Regionen war die Jugendarbeitslosigkeit laut Eurostat mindestens doppelt so hoch wie die Gesamterwerbslosenquote.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Link: