Zell am See: Hotelprojekt lässt Wogen hochgehen

In Zell am See (Pinzgau) gehen die Wogen um ein geplantes Hotel hoch: die Bauverhandlung wurde am Dienstag abgebrochen. Mehr als 80 Anrainer können bei dieser Verhandlung mitreden. Sie haben massive Bedenken und befürchten eine weitere „Appartementburg“.

In Zentrumsnähe von Zell am See sollen diese sogenannten „Lakeview Lodges“ in Hanglage gebaut werden. Seit sechs Jahren taucht dieses Bauvorhaben immer wieder auf. Anrainer befürchten einen als Hotel getarnten Ferienwohnungskomplex mit 120 Einheiten, Hangrutschungen während der Bauarbeiten, Überlastung der Zufahrtsstraßen und Lärm durch die Gäste.

Die Bauverhandlung am Dienstag wurde nach etwa einer Stunde abgebrochen, sagt der Zeller Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP): „Der Verhandlungsführer von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See hat die Verhandlungen abbrechen und vertagen müssen, weil der Antragsteller die falschen Pläne präsentiert hat. Die Anrainer hatten daher nicht die Möglichkeit, sich rechtzeitig zu informieren.“ Der Verhandlungsführer werde entscheiden, wann die nächste Bauverhandlung stattfindet.

Hotel oder Appartementhaus?

Als Bauinstanz und Bürgermeister müsse er die Situation rechtlich nüchtern betrachten, ergänzt Padourek: „Wir haben bei uns in der Gegend das Problem, dass oft nicht klar ist, was ein Hotel und was ein Appartementhaus ist und wie das ausgezeichnet ist. Papier ist hier oft geduldig und in der Praxis sieht das anders aus. Das sind unsere Erfahrungen vor Ort und daher bin ich auch zwiegespalten.“ Er müsse aber schauen, dass alle Auflagen erfüllt sind, und da seien noch einige Punkte offen, sagt der Bürgermeister.

Als Vermietungsvermittler tritt eine in den Niederlanden gegründete Firmengruppe mit Sitz in Zürich auf. Sie spricht von einem „Luxushotelbetrieb“ in Zell am See, der international vermarktet würde.