Autobahn: Pongauer fordern 100er-Limit

Die Bürgermeister von Hüttau, Eben und Flachau (alle im Pongau) fordern nun, dass auf der Tauernautobahn in ihren Bereichen ein Tempolimit von 100 km/h gelten soll. Sie verweisen dabei auf den Testlauf von Tempo 80 auf der Salzburger Stadtautobahn.

In vier Wochen startet der Testlauf für den 80er auf der Stadtautobahn. Aber auch viele Landgemeinden sind von Lärm und Abgasen der Hauptverkehrsroute betroffen.

Wild umstrittener Testlauf als Vorbild

Was für Anrainer in der Stadt Salzburg gilt, müsse auch für Bürger auf dem Land gelten, fordern die Bürgermeister. Nach diesem Prinzip wollen nun auch mehrere Gemeinden entlang der Tauernautobahn mehr Schutz vor Lärm und Abgasen. Der zweite Röhre des Tauerntunnels hat zwar weniger Stau, aber auch mehr Verkehr gebracht.

Tauernautobahn Autobahn Pongau Hüttau

ORF

Stellenweise gilt es bereits eine Beschränkung auf 100 km/h. Die Bürgermeister wollen aber, dass die Lenker von Hüttau bis Flachau den Hunderter einhalten sollen.

Das betreffe insgesamt acht Kilometer, sagt der Flachauer Bürgermeister Thomas Oberreiter (ÖVP): „Man muss auch die Anrainergemeinden und die Bevölkerung sehen, die hier wohnt. Das 100er-Limit wäre ein Kompromiss, der für beide Seiten tragbar wäre.“

Bergbauern als direkte Anrainer

Besonders auch Bergbauernfamilien in der Region sind für ein Tempolimit. Ihre Höfe gibt es schon viel länger als die direkt daneben verlaufende Tauernautobahn.

Und seine Familie möchte, dass die Autobahn und der Lärm in einem Tunnel verschwinden, so der Bergbauer Alois Schnell: „An den Lärm gewöhnt man sich nie. Es ist einfach ein unangenehmes Geräusch auf die Dauer.“

Bürgermeister verweisen auf frühere Zusagen

Vor dem Bau der zweiten Röhren von Tauern- und Katschbergtunnel erhielten die Gemeinden Zusagen über Lärmschutz - mit mehr Tunnels und Lärmschutzwänden. Nicht alles wurde bis heute tatsächlich gebaut. Deshalb suchen Flachau, Eben und Hüttau nach Alternativen, betont der Hüttauer Bürgermeister Rupert Bergmüller (ÖVP): „Wir sind das unseren Bürger schuldig. Damals hieß es, es gebe Schutzmaßnahmen für die Einzelobjekte. Wenn die ASFINA dazu nun nicht bereit ist, oder wenn es aus technischen Gründen nicht geht, dann müssen wir andere Maßnahmen suchen - also auch das 100er-Limit.“

Das Tempo-Limit auf der Tauernautobahn sei ein Kompromiss, der die Lebensqualität der Menschen erhöhen soll, betonen die Gemeindepolitiker immer wieder. Jetzt muss dazu noch verhandelt werden.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: