Intelligente Stromzähler wenig ausgereift

Alle Haushalte in Österreich sollen in den nächsten fünf Jahren „intelligente“ Stromzähler bekommen. Bei der Salzburg AG gibt es nun Kritik an diesen Plänen des Wirtschaftsministeriums. Viele offene Fragen gebe es, und zu wenig Zeit.

Bisher sind erst 3.000 Salzburger Haushalte mit intelligenten Stromzählern („Smart Meter“) ausgestattet. Stromsparen durch mehr Kostentransparenz und dabei auch etwas Gutes tun für den Klimaschutz: Das verspricht man sich von den neuen Geräten, die bis 019 in 95 Prozent der österreichischen Haushalte eingebaut sein sollen.

Große Euphorie eher verflogen

Studien über europäische Feldversuche kommen aber zu dem Ergebnis, dass die „Smart Meter“ die Hoffnungen nur zum Teil erfüllen. Nur am Anfang kontrollieren Kunden, welches Elektro-Gerät wieviel Strom verbraucht. Und wie sie sparen könnten. Dann wird die Waschmaschine wieder eingeschaltet, so bald sich die Schmutzwäsche türmt.

Thomas Rieder leitet das Projekt bei der Salzburg AG: „Das könnte dazu führen, dass man in der Nacht aufsteht und wäscht, nur weil auf der Nordsee gerade der Wind weht.“

Experte wünscht sich mehr Zeit

Weil sich Verhalten der Menschen schwer ändere, sollten die „Smart Meter“ automatisierte Funktionen anbieten - wie in der Flachgauer Modellregion Köstendorf, sagt Rieder. Er fordert vom Bundesministerium mehr Zeit für die Umsetzung. Viele technologische Fragen, Fragen der Abmeldemöglichkeiten und des Datenschutzes seien noch offen. Datenschützer sagen nämlich, „Smart Meter“ könnten auch persönliche Daten von Benutzern erfassen.

Thomas Rieder von der Salzburg AG wünscht sich mehr Zeit für gute Lösungen: „Der vorgegebene Zeitrahmen ist äußerst ambitioniert und vielleicht zu ehrgeizig. Ich wünsche mir, dass man den strecken könnte für mehr kundenorientierte Lösungen.“

Der Austausch der alten Stromzähler wird laut Schätzungen ungefähr 2 Milliarden Euro kosten.

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