Milder Winter verwirrt Tiere & Pflanzen
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Wochelanger Sonnenschein, hohe Temperaturen und deutliche Frühlingsgefühle in der Tier- und Pflanzenwelt: viele Singvögel balzen bereits und die Spechte klopfen. Die meisten „Langstrecken-Zugvögel“ sind zwar gegen Süden gezogen. Jene, die normalerweise nicht allzu weit zum Überwintern wegfliegen, sind hingegen gleich ganz hier geblieben, beobachtet Ornithologin Christine Medicus.
„Und für die Vögel, die hier bei uns überwintern, sind die Bedingungen natürlich heuer viel besser als sonst. Sie finden genug Nahrung - besonders an den Wasservögeln kann man das gut erkennen. An der Salzach sind jetzt viel weniger davon, weil sie alle an den Seen sind. Dort finden sie jetzt viel Nahrung und können deshalb dort gut verweilen“, so Medicus.
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Bienen fliegen und Pflanzen treiben aus
Die Bienen bleiben normalerweise im Winter in den Stöcken - Temperaturen über zehn Grad verleiten sie jedoch zum Ausfliegen. „Der große Vorteil dieser Schönwetterperiode ist, dass die Bienenvölker jetzt fliegen können und ihre Kotblase entleeren können, die immer noch Rückstände von Waldhonig aufweist. Großer Nachteil ist allerdings, dass die Bienen verfrüht in die Brut gehen und damit ihrem Feind, der Varroamilbe, die Möglichkeit geben sich frühzeitig zu vermehren“, meint Imkermeister Matthias Fink.
Und auch die Pflanzen haben sich schon an das warme Wetter gewöhnt, manche treiben bereits erste Knospen aus. „Die Gefahr ist, dass die Knospen aufgehen und wenn dann wieder Frost kommt, frieren die Blüten ab und können dann keine Samen und Früchte mehr produzieren in diesem Jahr“, sagt Biologe Stefan Dötterl.
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Igelstation ebenfalls ausgebucht
Voll belegt ist zurzeit auch die Igel-Auffangstation von Gabriele Reisinger. „Die Erwachsenen sind mit Ende Oktober schlafen gegangen und wachen jetzt auch nicht auf. Die Igel, die jetzt wach sind und herumlaufen, sind die kleinen Igel - die viel zu spät geboren wurden. Deshalb konnten sie sich keine Fettschicht mehr anfressen und deshalb können sie jetzt auch nicht schlafen“, so Reisinger. Der Vorteil sei jedoch, dass die jungen Igel ohne Schnee leichter gefunden und auf die Igelstation gebracht werden können.
Links:
- Unter 1.000 Metern Regen statt Schnee (salzburg.ORF.at; 7.1.2014)
- Positive Tourismusbilanz dank Schneekanonen (salzburg.ORF.at; 5.1.2014)