Therme St. Martin: Investoren unzufrieden

Mit einem neuen Konzept will eine Projektentwickler-Gruppe die von vielen bereits totgesagte Therme in St. Martin (Pinzgau) beleben. Doch die Gruppe fühlt sich von den Verantwortlichen ungerecht behandelt und drängt auf eine Entscheidung.

Seit 1999 rinnt in St. Martin bei Lofer hochwertiges Thermalwasser ungenutzt in einen kleinen Brunnen. Solange schon sucht die THEBA - die Thermen-Projektgesellschaft der sieben Saalachgemeinden - nach Investoren und Betreibern für die Pläne einer 65-Millionen-Euro-Therme samt Hotelturm.

„Jetzt ist vor dem Konkurrenzumfeld der Thermen der Zeitpunkt der Errichtung von Großthermen schlichtweg vorbei. Denn alleine die Zahl der Besucher, die man gebraucht hätte, um das wirtschaftlich zu führen, ist aus meiner Sicht einfach unrealistisch“, sagt Unternehmensberater Hanspeter Schmalzl.

Neuer Investor will in sportliche Richtung

Ein völlig anderes und kleineres Konzept versucht seit fast einem Jahr ein kleines Team um den Ex-Bayern-München-Profi Roland Grahammer in die Gänge zu bringen. „Das geht eigentlich mehr in ein sportives Projekt. Denn auch die Investoren, wo ich auch herkomme, sind aus dem sportlichen Bereich und deshalb hätten wir uns für diesen Bereich auch entschieden. Das ist eine Chance für das Saalachtal und alle anderen, denn das Projekt würde super in das Tal passen“, meint Grahammer.

Thermenprojekt St. Martin Therme

ORF

Das Team um Roland Grahammer bei der Projektpräsentation.

„Ich bin wirklich enttäuscht“

Doch die Gruppe kommt nicht von der Stelle und macht dafür THEBA-Chef und Bürgermeister Josef Leitinger (ÖVP) verantwortlich - er blockiere ihr Projekt, halte sich nicht an Zusagen und verhindere so weitere Investorengespräche, so Gerold Maier vom Team Grahammer.

„Ich bin wirklich enttäuscht. Denn ich habe bereits vor fünf Jahren schon einmal einen Investor angebracht, der nicht kontaktiert wurde und dann woanders in Österreich investiert. Ich habe gedacht, weil nichts passiert ist, präsentiere ich jetzt Roland Grahammer. Ich dachte, wir machen ein Miteinander und kein Gegeneinander, was es mittlerweile aber geworden ist“, sagt Maier.

„Ich bin jetzt seit 30 Jahren im Finanzierungsgeschäft tätig und so etwas habe ich noch nicht erlebt, dass es Zusagen gegeben hat, die schlichtweg nicht eingehalten wurden oder dass überhaupt keine Reaktion auf vorher vereinbarte Schritte erfolgt ist“, so Schmalzl.

Bürgermeister weist Vorwürfe zurück

Am 23. Jänner will die Gruppe um Grahammer ihr Projekt in St. Martin öffentlich vorstellen. Bis Ende Jänner hoffen sie, die Option für ihr Projekt eines Gesundheitsdorfes zu erhalten - andernfalls sei auch dieses Projekt tot - wie viele zuvor.

Bürgermeister Leitinger weist die Vorwürfe zurück, dass er die Gruppe blockiere. Eine zeitlich befristete Option auf das Projekt hänge von der mehrheitlichen Zustimmung aller sieben Saalach-Gemeinden ab. Außerdem habe bis Jahresende ein deutscher Investor eine Option gehalten - und erst nächste Woche stehe fest, ob er sie gezogen hat oder nicht.

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