Finanzportfolio des Landes fast ganz abgebaut

Das Land Salzburg hat sein Finanz-Spekulationsportfolio beinahe zur Gänze abgebaut - von 1,83 Mrd. Euro sind derzeit noch 81,6 Millionen übrig. Beim Abbau der Geschäfte ist der Saldo derzeit mit 100 Mio. Euro im Plus. Insgesamt waren die Finanzspekulationen für das Land aber ein Verlust.

Nach Bekanntwerden des Finanzskandals im Dezember 2012 wurde mit Jahresende eine Erhebung des Finanzportfolios vorgenommen. Damals standen 1,83 Mrd. Euro an Spekulationsschulden 1,9 Mrd. Euro an Wertpapieren und Derivatgeschäften gegenüber - mehr dazu in Finanzspekulationen des Landes 74 Mio. im Plus (salzburg.ORF.at, 16.1.2013).

Saldo-Plus glich Spekulationsverluste nicht aus

Diese Wertpapiere wurden im Laufe des Jahres 2013 nach und nach verkauft, die außerordentlichen Schulden getilgt. Dabei blieben dem Land nach derzeitigem Stand 100,6 Mio. Euro Plus, berichtete Landes-Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) am Mittwoch dem Landtag.

Das bedeutet aber nicht, dass die jahrelangen Spekulationsgeschäfte für das Land ein Gewinn waren - im Gegenteil: Seit 2001 dürfte das Land insgesamt rund 350 Mio. Euro verspekuliert haben, ergab eine Bilanz im Juli - mehr dazu in Land setzte 350 Millionen in Sand (salzburg.ORF.at, 25.7.2013).

Weitere Wertpapierverkäufe geplant

Doch die Risiken im noch vorhandenen Spekulations-Portfolio seien gesenkt worden, ergänzte Stöckl. So seien beinahe alle Fremdwährungsgeschäfte abgestoßen worden, womit sich das Gesamtrisiko auf 450.000 Euro reduziert habe: „Die Währungs- und Zinsrisiken auf indonesische Rupien, brasilianischen Real und japanischen Yen wurden vollständig abgebaut. Daneben wurde das verbleibende Kreditrisiko der Wertpapiere stark gesenkt.“

Derzeit prüft das Land, welche Wertpapiere noch verkauft werden können, ohne die rechtliche Position des Landes gegenüber den Banken zu verschlechtern. Hier sind ja Klagen geplant - mehr dazu in Finanzskandal: Land will Geld von Banken (salzburg.ORF.at, 26.9.2013). Wenn die Prüfung abgeschlossen ist, werden weitere Papiere abgestoßen, kündigte Stöckl an.

Geld auf Konten „außerhalb des Einflussbereiches“?

Bei der Klärung des Finanzskandals will der ÖVP-Finanzreferent jetzt auch noch jene Konten genau untersuchen, die in der Vergangenheit nicht in der Landesbuchhaltung erfasst waren: „Nach ersten Informationen ist nicht auszuschließen, dass Gelder auf Konten geflossen sind, die außerhalb des Einflussbereiches des Landes Salzburg liegen.“