Jeder vierte Jugendliche hat Lese-Problem

Leseschwache Volksschüler können ihre Defizite in der späteren Schullaufbahn meist nicht mehr ausgleichen, sagt ein nationaler Bildungsberichts. Jeder vierte jugendliche Österreicher kann nicht sinnerfassend lesen.

‚Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr‘. Dieser Spruch scheint besonders auf das Lesen zuzutreffen. Das legen zumindest die Daten aus dem neuen nationalen Bildungsbericht für Österreich nahe.

Sendungshinweis: Mittagszeit, 12-14 Uhr in Radio Salzburg, Thema: Leseschwäche

Das Ergebnis ist erschreckend, denn Volksschüler werden demnach nur mangelhaft im Lesen geschult. Dieses Defizit können die Kinder später meist nur selten aufholen. Laut Studie kann jeder vierte österreichische Jugendliche nicht sinnerfassend lesen.

Diagnostische Fähigkeiten der Lehrer verbessern

Michael Bruneforth ist einer der Herausgeber: „Mit dem Übergang in die Sekundarstufe I scheint der Leseunterricht zum Erliegen zu kommen, würde ich fast sagen. Wir vermuten, dass die Lehrer annehmen, dass es Aufgabe der Volksschule war den Leseunterricht zum Erfolg zu bringen.“

Warum Kinder in der Volksschule oft nicht gut genug lesen lernen, liege unter anderem an Defiziten in der Lehrerausbildung, sagt Bruneforth: „Weil die diagnostischen Fähigkeiten der Lehrer noch gestärkt werden müssen leseschwache Schüler frühzeitig zu erkennen und noch gezielt zu fördern.“ Das wäre vielleicht ein Weg, dass nicht mehr jeder vierte Jugendliche in Österreich nicht sinnerfassend lesen kann.

Reden Sie mit ab 13 Uhr unter Tel: 0662 823 823 oder schicken Sie uns eine Mail unter mittagszeit@orf.at

Gäste in der Mittagszeit von 12 bis 14 Uhr: Die Bildungsforscherin Barbara Herzog- Punzenberger und Sylvia Wallinger, Direktorin der Volksschule Lehen II, einer Salzburger „Brennpunktschule“.