Land zahlt Praktikanten mehr
Land Salzburg - salzburg.gv.at
Der Personalchef der Landesregierung stockt nun umgehend die Entschädigungen für Praktikanten im Landesdienst auf. Eine Frage bei einer allgemeinen Recherche von ORF-Redakteurin Elisabeth Mayer über schwierige, prekäre oder unfaire Arbeitsbedingungen junger Leute lautete: Wie viele Praktikanten arbeiten beim Land Salzburg - zu welchen Bedingungen?
„Mehr Fairness“
Der zuständige Landesrat Josef Schwaiger reagierte blitzartig. Seine Nachricht vom unerwarteten und zusätzlichen Geld für Praktikanten und Volontäre kam postwendend.
Als hätte Schwaiger auf den Anruf nur gewartet: „Das habe ich als Abteilungsleiter im Amt der Landesregierung früher immer kritisiert, dass Praktikanten so wenig bekommen. Und wenn man dann zuständig ist, dann muss man die Möglichkeit nutzen, das so zu gestalten, dass es fair ist.“
Fast Verdreifachung für Volontäre
Pflichtpraktikanten erhielten bisher 480 Euro. Dazu gehören beispielsweise auch Psychologen oder Psychiater, die während oder nach ihren Studien in den Landeskliniken praktizieren. Volontäre sind dagegen eine Art freiwilliger Praktikanten. Sie erhielten bisher 240 Euro im Monat. Die neue Regelung ist fast eine Verdreifachung.
Stipendium als Richtschnur
Ab sofort gilt für alle der Einheitstarif von 679 Euro monatlich: „Das ist der Satz, der bei Studenten - die zuvor gearbeitet haben - als Stipendium zur Selbsterhaltung vorgesehen ist. Wenn man vom Land in die Stadt kommt, dann kann man sich für 300 Euro ein Zimmer nehmen, und dann ist noch ein wenig zum Leben übrig. Es kann nicht so sein, dass man sich ein Praktikum leisten können muss.“
Salzburgs neuer Personal- und Agrar-Landesrat Schwaiger sieht die Länder bzw. öffentliche Gebietskörperschaften in einer Vorbildrolle als Dienstgeber.
Links:
- Gerichtspraktikanten: Kritik an Hungerlöhnen (salzburg.ORF.at; 20.04.2012)
- AK kritisiert Umgang mit Praktikanten (burgenland.ORF.at; 13.04.2013)