Konflikt um Fischer-Hütte in nächster Runde

Der Konflikt um den Neubau der Franz-Fischer-Hütte im Riedingtal in Zederhaus (Lungau) geht weiter. Der Alpenverein baut die Schutzhütte neu auf und muss dafür viele Kilometer über den Grund eines Nachbarn fahren. Diesen stört die Art, wie gebaut wird.

Die Franz-Fischer-Hütte wird auf einem herrlichen Aussichtsplatz inmitten des Naturparks Riedingtal neu gebaut. Alles andere als friedlich sind hingegen die Umstände des Baus: Grundbesitzer Jan-Eric Mullikas ärgerte sich zuerst darüber, was die Baufahrzeuge aus dem steilen Zufahrtsweg machten und jetzt darüber, wie im Hochgebirge auf seinem Grund die neue Wasserleitung gegraben wurde.

Diesen Bau der Wasserleitung ließ Mullikas per Gericht stoppen: „Uns stört nicht der Neubau, denn dieser ist für die Region wichtig. Wir sind im Naturschutzpark, und jetzt kommt eine Baufirma, die das in Auftrag genommen hat, und zerstört unseren Berg.“

Franz-Fischer-Hütte Wasserleitung gegraben

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Der Bau der Wasserleitung wurde vom Grundbesitzer per Gericht gestoppt

„Man hätte das anders klären können“

Die Baufirma sei mit Raupenfahrzeugen zur Baustelle gefahren und habe so die Wege zerstört und das Wegerecht verletzt. Der Alpenverein müsse wissen, dass er nur zur Bewirtschaftung hochfahren dürfe, sagt der Grundbesitzer: „Man hätte das anders klären können, dann hätten wir jetzt keinen Ärger.“

Bauherr Wilhelm Esl vom Lungauer Alpenverein verweist darauf, dass bei einem Bau eben Dinge auftreten würden, die nicht vorhersehbar seien: „Leider war es am Anfang nicht möglich, das alles mit unserem Grundstücksnachbarn abzusprechen. Wir wollen natürlich selbstverständlich den Ursprungszustand wiederherstellen. So war es immer geplant und so wird es auch geschehen.“

Franz-Fischer-Hütte

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Der Neubau der Franz-Fischer-Hütte schreitet voran

Ist eine Lösung in Sicht?

Die Situation scheint verfahren: Auf der einen Seite der Alpenverein, der auch mit öffentlichem Geld die Schutzhütte baut, und auf der anderen Seite der Grundbesitzer, auf dessen Eigentum Zufahrtsweg und Wasserversorgung liegen. Wie liegen denn die Chancen auf eine außergerichtliche Einigung? „Wenn, dann müssen sich kompetente Leute vom Alpenverein mit uns in Verbindung setzen. Wir sind jederzeit dazu bereit, eine Lösung zu erarbeiten. Es kann zwischen unseren Beratern, die ein Gutachten erstellt haben, und dem Alpenverein zu einer Lösung kommen“, sagt Jan-Eric Mullikas.

Wilhelm Esl vom Alpenverein kann diesem Vorschlag etwas abgewinnen: „Wir müssen jetzt nur schauen, wie wir diesen schwebenden Rechtsstreit in ein Verfahren bringen, in dem wir vernünftig miteinander sprechen können.“

In gut einem Monat ist der Neubau der Schutzhütte fertig, dann folgen die Renaturierungsmaßnahmen. Ob das schon im gegenseitigen Konsens geschieht, ist derzeit sehr fraglich.

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