Airport: Faymann interveniert bei Merkel

Der Streit um den Flughafen Salzburg entwickelt sich zur Staatsaffäre: Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) will bei seiner deutschen Amtskollegin Angela Merkel (CDU) intervenieren. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will ja Flugrouten einschränken.

Wegen der Ankündigungen Ramsauers im aktuellen Wahlkampf zur bayerischen Landtagswahl und zur Bundestagswahl in Deutschland fürchten Salzburger Politiker um die Zukunft des Flughafens. Er gilt als Lebensader des heimischen Tourismus und der Salzburger Wirtschaft. Besonders auch der internationale Wintertourismus im Land Salzburg und in nahen Regionen anderer Bundesländer hängt stark vom Salzburg Airport ab.

Die Debatte beschäftigt mittlerweile auch die Bundespolitik in beiden Staaten nun intensiver - noch dazu während der aktuellen Wahlkämpfe auf beiden Seiten der Staatsgrenze.

Deutsche Pläne: Anfang vom Ende?

Wie viele Jets von und nach Salzburg fliegen wie hoch über der bayerischen Nachbarstadt Freilassing? Das ist im Kern die Streitfrage der bilateralen Diskussion. Ramsauer will Fluglotsen und Piloten künftig mit einer Verordnung Deutschlands zwingen, ihre Routen im Einzugsbereich von Freilassing und damit auch von Salzburg zu ändern. Das wäre für den Salzburg Airport ein massiver Einschnitt, wenn nicht ein Anfang vom Ende, befürchten manche Experten.

Neben Gegnern und Kritikern des Flughafens machen sich Politiker und Wähler in Österreich große Sorgen um die Zukunft des Flughafens. Schützenhilfe kommt für sie nun vom österreichischen Bundeskanzler.

„Airport auch für Bayern wichtig“

Er wolle per Brief bei Amtskollegin Merkel in Wien nun intervenieren, sagte Faymann bei einem Besuch im ORF-Landesstudio Salzburg am Sonntag: „Man muss da rechtzeitig darauf aufmerksam machen, dass es eine Lösung nur gemeinsam geben kann. Der Salzburger Flughafen ist ein wichtiger Faktor für die Wirtschaftskraft im Land Salzburg, angrenzenden Bundesländern und im angrenzenden Bayern.“

Merkel ist ebenso wie Faymann im Wahlkampf. Es ist ungewiss, wie viel Wirkung der österreichische Einspruch mittel- und langfristig hat. Fest steht, dass der Flughafen in den Schlagzeilen bleiben wird.

Video:

Links:

• Airport wehrt sich gegen Dauer-Kritik (salzburg.ORF.at; 21.08.2013)
• Flughafengegner verschärfen Gangart (salzburg.ORF.at; 11.07.2013)
• Fluglärm: Größter Anteil in Salzburg (salzburg.ORF.at; 09.08.2013)
• CSU-Minister schweigt zu Flughafen (salzburg.ORF.at; 08.08.2013)
• Flughafen in Bayern beliebter als erwartet (salzburg.ORF.at; 24.07.2013)
• Neues Landeverfahren über Gaisberg (salzburg.ORF.at; 28.06.2013)