Neukirchen als Stromrebell erfolgreich

Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) ist seit Jahrzehnten als Stromrebell gegen internationale und landesweite Großkonzerne erfolgreich. Seit 84 Jahren versorgen zwei kleine unabhängige Genossenschaften die meisten Haushalte mit Strom.

In der 2.600-Einwohner-Gemeinde werden drei Viertel der rund 800 Haushalte mit Strom der Lichtgenossenschaft Neukirchen versorgt. Das Wiesbachkraftwerk, das heute noch in Betrieb ist, hat im Jahr 1929 den Betrieb aufgenommen. Inzwischen ist die Lichtgenossenschaft eines der drei letzten unabhängigen E-Werke im ganzen Bundesland Salzburg.

„Stromerzeugung kein Nostalgieprojekt“

Die unabhängige Stromerzeugung ist kein Nostalgieprojekt, sagt der Geschäftsführer der Lichtgenossenschaft, Karl Schösswender. „Die Anlagen sind technisch auf dem Stand der heutigen Zeit, es wird laufend investiert und erneuert.“ Der Untersulzbach mit dem Gletscherwasser aus den Hohen Tauern liefert seit 1979 den Großteil der Energie für den Strom der Lichtgenossenschaft, 750 Liter Pro Sekunde werden dem Bach entnommen.

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„Gesamtkonzept erneuerbarer Energie“

Derzeut können wir mit fünf Kraftwerken an drei Bächen 1.500 Kilowatt Leistung erzeugen, sagt Schösswender. Neukirchen hat zusätzlich auch noch ein privates Elektrizitätswerk. „Unser Anliegen ist es über die örtliche Genossenschaft bis hinauf zur höchstgelegenen Photovoltaikanlage Europas alle Möglichkeiten erneuerbarer Energie in unser Gesamtkonzept einfließen zu lassen“, sagt Bürgermeister Peter Nindl (ÖVP).

Bei allem Bestreben nach Unabhängikgeit kooperiert die Lichtgenossenschaft eng mit dem Landesenergieversorger Salzburg AG, die im Sommer Strom abnimmt und im Winter zuschießt.

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