Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren

Einen Tag nach dem großen Hochwasser und den Murenabgängen ist in Salzburg am Montag nach und nach das Ausmaß der Schäden sichtbar geworden. Gleichzeitig läuft das große Aufräumen in allen Bezirken auf Hochtouren.

Besonders schlimm erwischte es die Gemeinde Hüttau (Pongau). Hier sind vor allem die Häuser direkt im Triaggraben, wo Sonntagfrüh eine Mure abging, am meisten betroffen. Das Personalhaus eines Hotels wurde zur Hälfte von Wasser und Schlamm weggerissen, und auch mehrere andere Häuser wurden zerstört, sagt Bürgermeister Rupert Bergmüller (ÖVP): „Rund 20 Personen können derzeit nicht in ihren Wohnungen leben. Wir haben Ausweichquartiere gefunden, und zum Teil sind sie auch bei Verwandten oder Bekannten untergebracht.“

zerstörtes Haus Hüttau

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Mehrere Häuser sind in Hüttau nach dem Murenabgang nicht mehr bewohnbar

Muren-Opfer Herbert Wimmer

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Herbert Wimmer weiß nicht, ob sein Haus noch zu retten ist

Mehrere Häuser sind zur Gänze unbewohnbar und behördlich gesperrt, schildert Herbert Wimmer, ein Betroffener: „Irgendjemand muss beurteilen, ob das Haus überhaupt noch zu retten ist oder ob man es abtragen und neu bauen muss.“ Aber nicht nur der Sachschaden ist enorm. Wimmers Schwiegermutter geriet in die Mure und wurde verletzt: „Mein Schwiegervater konnte noch hinauslaufen, die Schwiegermutter ist allerdings in einem Eck gestanden und wurde bis zur Hüfte verschüttet.“ Ein Nachbar habe dann geholfen, die Frau zu bergen.

Das Ausmaß der Zerstörung in Hüttau wird im folgenden Beitrag von Ulli Wolf erkennbar:

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Murenopfer dürfen auf Hilfe vom Land hoffen

Auch im Hotel Hubertushof sind viele Einsatzkräfte dabei, die Schäden zu beseitigen. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, ist unklar, sagt Hotelier Hubert Mann: „Ich bin nicht sicher, ob wir im Winter wieder in Betrieb gehen können. Die ganze Elektrik, die Kanalisation und die Zimmer sind zerstört und auch die Zwischenwände herausgerissen.“

Die Murenopfer können aber auf Hilfe vom Land hoffen, sagt Sepp Eisl (ÖVP), der Landesrat für Katastrophenfonds: „Hüttau ist sicher eine der am stärksten betroffenen Gemeinden. Viele Häuser wurden zerstört, genauso wie die Bahn.“

Auch die Bahngleise wurden in Hüttau ja von der Mure verschüttet. Um die Strecke möglichst bald wieder freigeben zu können, wird auch hier mit Hochdruck gearbeitet.

„Hochwasserschutz muss früher kommen“

Auch im Pinzgau haben Muren und Hochwasser verheerende Schäden angerichtet. In der gesamten Region stehen Feuerwehren und die Bewohner im Dauereinsatz, um Schäden so gut es geht zu beseitigen. In Saalfelden war man am Montag in erster Linie mit Reinigungsarbeiten beschäftigt, nachdem das Hochwasser der Urslau am Sonntag Straßen Plätze und Keller der Stadt überflutet hatte. Mittlerweile bewegt sich der Pegel der Urslau wieder Richtung Normalstand.

Der Hochwasserschutz an der Urslau müsse nun aber wesentlich schneller als geplant kommen, fordert Bürgermeister Erich Rohrmoser: „Ich bin ja auch Obmann der Wassergenossenschaft Urslau, und für uns ist es sehr vordringlich, den Hochwasserschutz weiter zu bauen. Ursprünglich war es ein 30 Millionen Euro schweres Projekt, ausgelegt auf 30 Jahre. Das muss aber jetzt schon in den nächsten Jahren gebaut werden.“

Die Pinzgauer Bundesstraße war Richtung Lofer bis zum frühen Montagnachmittag gesperrt. Das Hochwasser der Saalach verwandelte das gesamte Saalachtal in einen riesigen See - mehr dazu in „Totalschaden für Landwirtschaft“. Mittlerweile konnte aber auch im überfluteten Weißbach bei Lofer mit den Aufräumarbeiten begonnen werden.

Der folgende Beitrag von Gerd Schneider zeigt die Aufräumarbeiten im Pinzgau. Carina Buchner meldet sich zunächst aus Uttendorf, wo eine ganze Wohnsiedlung evakuiert werden musste.

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Große Schäden auch in Taxenbach

Gebeutelt nach der großen Flut ist auch Taxenbach (Pinzgau). Die Pinzgauer Bundesstraße ist gesperrt, ebenso die Bahnstrecke, und in vielen Häusern sind die Keller voll. Kleine Bäche in Berggräben wurden am Sonntag zu reißenden Flüssen. So ist etwa ein kleiner Bach angeschwollen und durch eine Werkstatt geschossen, schildert Anrainerin Stefanie Brandl: „Ich habe gerade zu telefonieren aufgehört, da sehe ich auf einmal stehende Bäume aus dem Graben herauskommen. Dann kam ein lauter Krach, wie eine Bombe.“

Die Bilder zu den Aufräumarbeiten in Taxenbach sehen Sie im nachfolgenden Beitrag von Tobias Pötzelsberger:

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