Erzbischof wartet weiter auf Nachfolger

Erzbischof Alois Kothgasser bestätigte am Dienstag, dass der berühmte Brief aus Rom mit den Bischofskandidaten noch nicht eingelangt ist. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass Salzburg noch länger auf einen neuen Erzbischof warten muss.

Am 23. November 2002 wurde Alois Kothgasser als Nachfolger von Georg Eder zum neuen Erzbischof von Salzburg gewählt. Die Amtsübernahme erfolgte am 10. Januar 2003. Am 18. April 2012 wurde bekannt, dass Erzbischof Kothgasser in Rom bei Papst Benedikt XVI. sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch eingereicht hat.

Salzburg sei ihm ein Herzensanliegen, hatte Benedikt XVI. im vertrauten Kreis gesagt. Daraus entstand die Hoffnung, dass der Salzburg-Kenner Benedikt noch über den neuen Salzburger Erzbischof entscheiden könnte. Das ist jetzt alles überholt, gerätselt wird nur noch über die Gründe - lag kein entscheidungsreifer Dreiervorschlag auf dem päpstlichen Schreibtisch oder hatte der amtsmüde Papst doch andere Sorgen.

Neuer Erzbischof nicht vor Sommer

Auch für den neuen Papst Franziskus gibt es wahrscheinlich andere Prioritäten als den neuen Erzbischof von Salzburg. Bei ihm ist eher davon auszugehen, dass er die zuständigen vatikanischen Behörden - konkret das Staatssekretariat und die Bischofskongregation arbeiten lässt und die zuständigen Gremien befasst.

Der Rücktritt von Erzbischof Alois Kothgasser ist offiziell noch gar nicht angenommen. Die Stimmung der Diözesanleitung beschreibt Kothgasser so: „Wir warten ja alle auf Neuigkeiten aus Rom, damit dann endlich das kleine Konklave in Salzburg beginnen kann. Der Domdechant ist schon Tag für Tag gespannt, wann endlich der Brief eintrifft.“

Inzwischen behaupten Vatikan-Kenner, die ursprünglich gleichzeitig geplante Besetzung der vakanten Bischofsstühle in Vorarlberg, der Steiermark und Salzburg sei vom römischen Tisch. Graz und Feldkirch sollen zuerst besetzt werden. Das würde wieder eine längere Wartezeit für Salzburg bedeuten und einen neuen Erzbischof nicht vor dem Sommer.

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