Team Stronach: Mayrs Wechsel polarisiert

Nach dem Wechsel des Goldegger Bürgermeisters Hans Mayr von der ÖVP zum Team Stronach ist auch Kritik an Mayr und seinem Gesinnungswandel zu hören. In der gesamten Nachkriegszeit gab es in Goldegg bisher nur ÖVP-Bürgermeister.

Hans Mayr stieg als Spitzenkandidat für das Team des austro-kanadischen Milliardärs Frank Stronach in den Landtagswahlkampf ein. Er rechnet dort offenbar mit besseren Aufstiegschancen als in der Volkspartei.

Knapp 30 Jahre war Mayr als Bankdirektor bei der Landeshypo tätig. Der Wechsel zu Frank Stronach bedeutet auch das Aus bei der Bank, die lange dem Land Salzburg gehörte. Das Dienstverhältnis wurde schon einvernehmlich beendet.

Auch kritische Stimmen der Bevölkerung

In Goldegg ist Mayr seit fünf Jahren Bürgermeister. Dort kommen seit Jahrzehnten alle Bürgermeister ausschliesslich aus der Volkspartei.

Offen sei, wie Wähler in der Pongauer Gemeinde mit dem Parteiwechsel des Bürgermeisters umgehen. Der ORF hat dort eine kleine Umfrage gemacht: „Ich sehe das sehr kritisch. Weil Goldegg ist eine schwarze Gemeinde, eine sehr bodenständige Gemeinde mit vielen Bauern. Dass bringt sicher eine Unruhe in den Ort herein“, sagt ein Goldegger.

Eine junge Frau dagegen hat großes Verständnis für Mayr: „Ja sicher, warum nicht. Wenn es dort besser läuft für ihn. Ich verstehe das. Wenn er aufsteigt und weiterkommt, warum nicht?“

Ein junger Mann sagt, er könne sich vorstellen, dass sich viele Goldegger verärgert seien: „Viele fühlen sich vielleicht auch hintergegangen. Man verliert auch ein bissel das Vertrauen, weil man ändert nicht so einfach seine Einstellung.“

Mayr bestätigt Probleme: „Es bessert sich“

Hans Mayr rechnet mit drei Mandaten im künftigen Salzburger Landtag für das Team Stronach: „Ich bleibe der Gleiche mit meinen Werten. Das wird sich nicht verändern. Ich habe nur den Rahmen geändert auf die landespolitische Ebene. Natürlich war das für die Goldegger in den ersten Tagen schon ein großer Schock. Inzwischen bessert sich die Lage zusehends.“

Für Mayr gibt es im Team Stronach offenbar bessere Aufstiegsmöglichkeiten als in der ÖVP. Er werde auf jeden Fall nicht mehr auf seinen Posten als Bankdirektor zurückkehren, sagt der Goldegger Bürgermeister.