Schaden hat geheiratet

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und die gebürtige Chinesin Jianzhen „Jenny“ Reiter haben Samstag im „Franziskischlössl“ auf dem Kapuzinerberg hoch über der Salzburger Altstadt geheiratet.

Reiter ist 47 und leitet das China-Büro des Landes Salzburg: „Offensichtlich hat mich da jemand aus meiner Reserve geholt“, antwortete der 58-jährige Schaden lachend auf eine Frage der Austria Presse Agentur (APA), warum er sich noch einmal „traut“.

Heinz Schaden hat geheiratet

APA / NEUMAYR / MMV

Traditionell mit Schützen

Die standesamtliche Hochzeit fand im Familien- und Freundeskreis statt. Die Braut trug ein rotes, bodenlanges Kleid im asiatischen Stil, der Brautstrauß war aus weißen Rosen und Efeu gebunden. Das Wetter kann sich auch ein Bürgermeister nicht aussuchen: Der Himmel war grau und grau, aber selbst leichter Nieselregen konnte die Stimmung nicht trüben.

Eine Delegation der Schützen überraschte das Paar mit Salutschüssen und einem Buch über die Salzburger Schützen-und Bürgergarden, das Bezirkskommandant Gottfried Grömer als Geschenk überreichte.

Trauung im Wehrbau der Erzbischöfe

Etwas mehr als 50 Gäste, darunter auch Promis, waren zur Hochzeitsfeier geladen. Der Leiter des Standesamtes Salzburg, Franz Schefbaumer, zelebrierte die Trauung in dem ehemaligen „Wehrbau“, der unter der Regentschaft von Erzbischof Paris Lodron 1629 errichtet wurde.

In dem angeblich „berühmtesten Trauungssaal" der Welt“, im Marmorsaal, wollte der sozialdemokratische Bürgermeister dann doch nicht den Bund des Lebens schließen: Der barocke Saal befindet sich nämlich im Schloss Mirabell, wo die Stadt ihren Regierungssitz hat. An seinem Arbeitsplatz wolle er keine Hochzeit feiern, meinte Schaden.

Seit einem Jahr ein Paar

Der Bürgermeister plaudert nicht gerne über sein Privatleben, aber soviel lässt er die Öffentlichkeit wissen: Jianzhen Reiter - sie ist in der südchinesischen Stadt Kanton geboren - kennt er seit mehr als zehn Jahren. „Seit einem knappen Jahr sind wir ein Paar. Die Arbeit hat uns zusammengebracht“, schilderte der frisch gebackene Ehemann.

Schadens Trauzeuge ist Kurt Hüttinger, ein langjähriger Freund und Klavierprofessor des Mozarteums in Innsbruck. „Die Hochzeit hat keinen Promifaktor“, gab sich der ausgebildete Diplomat bescheiden. Flitterwochen würden sich nicht ausgehen, sagte Schaden. „Am Montag muss ich wieder arbeiten.“ Der gebürtige Grazer ist seit 1999 Bürgermeister der Stadt Salzburg. Er war schon einmal verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.

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