Altstadt: Verkehrsberuhigung für Griesgasse

Die Salzburger Stadtspitze hat sich am Mittwochabend auf eine neue Verkehrslösung für das Zentrum geeinigt. Die Griesgasse soll nur noch von Bussen, Taxis und Lieferanten befahren werden, die Autos sollen auf den Kai ausweichen.

Die Verbindung zwischen Staatsbrücke und Neutor wird für Autos nicht vollständig abgeschnitten. Die Querung der Altstadt bleibt möglich, wird aber reduziert: Der Individualverkehr wird aus der Griesgasse verbannt und soll künftig am Haus der Natur vor bei in einem Gegenverkehrsbereich am Franz-Josefs-Kai Richtung Staatsbrücke rollen.

Für Schaden die „sinnvollste Lösung“

Die übrigen Varianten hätten den Rest der Stadt viel zu stark belastet, begründet Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) die Entscheidung. „Die Verkehrsexperten haben sich unisono eindeutig für die Variante drei ausgesprochen, die eine Fußgängerzone am Hanuschplatz vorgesehen hätte. Wir haben aber zur Kenntnis nehmen müssen, dass diese Variante im Umgehungsverkehr in anderen Stadtteilen ein Verkehrsplus von bis zu 17 Prozent gebracht hätte. Und da waren wir uns einig, dass das - bei aller Liebe zur Innenstadt - den anderen Stadtbewohnern nicht zumutbar ist.“

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„Reduktion des Durchzugsverkehrs“ erwartet

Vorbild für die neue Griesgasse in Salzburg ist die Herrengasse in Graz: ein Boulevard, zerschnitten nur durch den öffentlichen Verkehr. Links und rechts sollen Fußgänger flanieren, Schanigärten zum Verweilen einladen.

Die Autos sollen künftig von der Münzgasse aus links abbiegen, am Haus der Natur vorbei und dann im Gegenverkehr entlang der Salzach Richtung Staatsbrücke fahren: „Ich hätte mir vor einem Jahr nicht gedacht, dass wir die Griesgasse derartig verkehrsberuhigen können. Ich erwarte mir davon auch eine deutliche Reduktion des Durchzugsverkehrs durch die Altstadt“, sagt Schaden.

Grüne: „Verkehr wird zusammenbrechen“

Die Stadt-Grünen der Bürgerliste sind aber gegen die Pläne von SPÖ, ÖVP und Altstadt-Verband. Der geplante Gegenverkehrsbereich am Franz-Josefs-Kai werde Stau bringen: „Es wird der Verkehr zusammenbrechen - und zwar sowohl der Individualverkehr als auch der öffentliche Verkehr“, sagt Bürgerlisten-Klubobmann Helmut Hüttinger. „Und der Stau wird sich nicht auf diese Stelle konzentrieren, sondern sich über die Stadt ausdehnen. Das ist eine Situation, die völlig unhaltbar sein wird.“

Der neuralgische Punkt im gesamten Konzept ist die Kreuzung beim Rot-Kreuz-Parkplatz. Um die zwei Millionen Euro kostet die neue Verkehrsführung rund um die Griesgasse im Endausbau. Gelten wird sie vermutlich ab dem 1. Juni.

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