Fachmärkte zahlen für Ortskerne

Drei Flachgauer Gemeinden kassieren Kommunalsteuer von Fachmärkten, die sich im Grünland ansiedeln und größer als 400 Quadratmeter sind. Die Hälfte der Steuereinnahmen wird in die vom wirtschaftlichen Aussterben bedrohten Ortskerne investiert.

Drei Gemeinden im nördlichen Flachgau haben bereits in Angriff genommen, worüber in der Stadt Salzburg seit Jahren gestritten wird. Die Rede ist von einer Art Lenkungsabgabe, die für Betriebe auf der grünen Wiese, abseits der Ortszentren geleistet werden muss. In den drei Flachgauer Gemeinden Köstendorf, Neumarkt und Straßwalchen gibt es dafür seit einigen Jahren einen eigenen Fonds.

Wie funktioniert das?

Silke Schlick von der Plusregion Köstendorf-Neumarkt-Straßwalchen erklärt, wie dieser Fonds funktioniert: „Wenn sich Betriebe auf der grünen Wiese von unseren drei Gemeinden ansiedeln, die innerörtliches Sortiment anbieten - also Geschäfte, die normalerweise im Ortskern sind - und wenn die größer sind als 400 Quadratmeter, dann kommen 50 Prozent dieser Kommunalsteuereinnahmen in diesen Fonds hinein, den wir als Plusregion wieder für Maßnahmen zur Belebung des Ortskerns verwenden.“

‚Wir sind ganz klar pro Ortskern unterwegs‘

Derzeit ergeben sich aus dem Fonds zwar erst Einnahmen von rund 10.000 Euro pro Jahr. Wichtiger als die Einnahmen, sei aber das Signal, betont Silke Schlick: „Soweit ich weiß ist dieser Fonds eine einzigartige Geschichte in ganz Österreich. Wichtig ist das Zeichen, das die Gemeinden setzen: ‚Wir sind ganz klar pro Ortskern unterwegs.‘ Und mit dem Geld, das da zur Verfügung steht, werden Maßnahmen zur Kundenbindung und auch Schulungen für innerörtliche Einzelhändler gemacht.“