Förderungsstreit: Bauern drohen

Mit drastischen Protestmaßnahmen droht der unabhängige Salzburger Bauernverband, nachdem bekanntwurde, dass EU-Förderungen zurückgezahlt werden sollen. Hunderte Bauern sollen jahrelang zu große Almflächen gemeldet haben.

Das Unheil über den heimischen Almbauern drohte schon seit Jahren. Seit 2004 schwelt ein Streit zwischen der EU und dem Landwirtschaftsministerium über die Berechnung der Almflächen. Die ist entscheidend für die Höhe der EU-Förderung. Die Methode der heimischen Agrarbehörden war der EU zu großzügig. Jetzt sollen mehr als 250 Bauern daraus resultierende Förderungen zurückzahlen, die Empörung wächst.

Almbäuerin

ORF

Der Streit zwischen EU und Landwirtschaftsministerium schwelt bereits seit 2004

„Fehler liegt bei der Behörde“

Die betroffenen Landwirte seien unschuldig, sagt Georg Essl vom unabhängigen Bauernverband. „Der Fehler liegt bei der Behörde. Denn die Bauern haben in den vergangenen Jahren nur das angegeben, was ihnen Agrarbehörde und Kammern geraten haben. Wir fühlen uns unschuldig. Nur auf Grund falscher Beratung wurden zu viele Hektar angegeben. Jetzt sollen die Bauern das zurückzahlen. Das ist für mich unverständlich und nicht nachvollziehbar. Da geht es schließlich um Existenzen. Der Fehler lag beim Landwirtschafts-Ministerium. Also soll ihn auch der Minister ausbügeln. Das Geld hat ja kein Almbauer mehr, weil es investiert wurde. Notfalls werden wir zu Ostern die Autobahn blockieren oder mit den Kühen zum Chiemseehof marschieren.“

Georg Essl

ORF

Georg Essl: „Die Bauern sind unschuldig, der Fehler liegt bei der Behörde“

Berechnungsmethode war der EU zu großzügig

Das Unheil über den heimischen Almbauern drohte schon seit Jahren. Seit 2004 schwelt ein Streit zwischen der EU und dem Landwirtschaftsministerium über die Berechnung der Almflächen. Die ist entscheidend für die Höhe der EU-Förderung. Die Methode der heimischen Agrarbehörden war der EU zu großzügig. Jetzt sollen die Bauern daraus resultierende Förderungen zurückzahlen, die Empörung wächst.

„Wir sind keine Betrüger“

Die Almbauern seien keine Betrüger, betont auch Almbauer Johann Fuchs aus Unken. „Die angegebene Almfutter-Fläche war niemals Grundlage für eine Förderung. Es ist niemals durch Angabe von mehr Futterfläche auch mehr Förderung ausbezahlt worden, sondern es ist immer nur die Gesamtprämie des Betriebes durch die gesamten Futterflächen dividiert worden. Daher lassen wir den Vorwurf unberechtigt bezogener Förderungen nicht auf uns sitzen. Jetzt wird die gesamte Betriebsprämie zurück gefordert. In meinem Fall sind das insgesamt 21.000 Euro“, sagt Fuchs.

Almflächen sollen neu bewertet werden

Am Freitag war bei einem Krisengipfel bei Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) festgelegt worden, dass die Almflächen neu bewertet werden, um hohe Strafzahlungen der Bauern zu verhindern. Die Entscheidung über mögliche Protestmaßnahmen der Bauern soll in der Karwoche fallen.