Ennstalbahn: Vernachlässigung rächt sich

Jahrelang haben die ÖBB die Bahnstrecke durch das Ennstal vernachlässigt. Das rächt sich jetzt. Wegen der vielen notwendigen Reparaturen muss die Strecke auch heuer im Juli wieder für fast einen Monat gesperrt werden - es wird nicht die letzte Sperre sein.

Rumpelige Gleise und rostige Brücken - der Ennstalstrecke der ÖBB merkt man heute noch an, dass sie jahrelang ein Stiefkind der Bahn war. Es wurde nur wenig Geld in die Erhaltung und Verbesserung von Gleisanlagen und Brücken gesteckt. Jetzt sind umso größere Investitionen notwendig.

Denn bis der Rückstand durch die lange Vernachlässigung aufgeholt ist, ist noch viel Arbeit notwendig, weiß der Regionalleiter der ÖBB Infrastruktur, Helmut Windhager: „Wir holen natürlich Sünden aus der Vergangenheit - viele Jahre her - jetzt sukzessive auf. Da sind natürlich Strecken, von denen vielleicht irgendwelche Visionäre geglaubt hätten, dass es sie in 20 Jahren ohnehin nicht mehr geben wird. Da ist nicht mehr allzu viel investiert worden.“

Zug auf der Ennstalbahn der ÖBB

ORF

Die eingleisige Ennstal-Bahnstrecke wurde über Jahre vernachlässigt

Fünf lange Sperren innerhalb von sechs Jahren

Wegen der umfangreichen Reparaturen musste die eingleisige Ennstalstrecke schon in den Jahren 2009, 2010 und 2012 im Sommer mehrere Wochen gesperrt werden. Auch für heuer ist wieder eine Sperre geplant: Zwischen 6. und 31. Juli fährt zwischen Bischofshofen (Pongau) und Stainach-Irdning (Steiermark) kein Güter- oder Personenzug. Die Fahrgäste müssen auf Ersatzbusse umsteigen.

Auch im Sommer 2014 wird es wieder eine längere Sperre der Strecke wegen der Reparatuarbeiten geben, kündigt Windhager an. Danach soll für ein paar Jahre Ruhe sein - auch auf Bitte der Bürgermeister in der Region.

Peter-Paul Hahnl, salzburg.ORF.at

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