Red Bull wird offenbar erpresst

Der in weiten Teilen der Erde aktive Getränkehersteller Red Bull in Fuschl (Flachgau) ist laut eigenen Angaben zum Opfer von Erpressern geworden. Die Täter drohten, kontaminierte Getränkedosen in bestimmten Regalen zu platzieren.

Red-Bull-Dosen bei der Abfüllung

ORF

Dosen des Energy-Drinks aus dem Konzern

Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, wurde ihm seit Wochen damit gedroht, Dosen mit Fäkalkeimen zu verunreinigen, wenn eine bestimmte Geldsumme nicht gezahlt werde.

„Bisher keine Beanstandungen“

In den von den Kriminellen genannten Geschäften und Shops, wo angeblich kontaminierte Ware im Regal platziert worden sei, haben Kontrollen und Analysen bisher zu keinen Beanstandungen geführt, betont man bei Red Bull.

Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat in der Causa schon Anfang März Ermittlungen gegen unbekannte Täter wegen des Verdachts der versuchten Erpressung aufgenommen: „Bisher geht es nur um eine behauptete Kontamination“, sagt Mediensprecher Marcus Neher von der Anklagebehörde.

„Kloakenwasser“ auf die Deckel?

Es wurde offenbar damit gedroht, Getränkedosen beziehungsweise die Deckel von Dosen mit „Kloakenwasser“ abzuwischen. Dadurch würden Konsumenten mit Krankheiten angesteckt, hieß es. Dass nun die Öffentlichkeit über den Fall informiert wurde, begründete der Getränkehersteller damit, Spekulationen vorzubeugen und das „größte Druckmittel“ der medialen Bekanntmachung gegenstandslos zu machen.

Forderungen übers Internet

Die Erpresser sollen die Geldforderungen per E-Mail erhoben haben. Über die Höhe der verlangten Summe machte Staatsanwalt Neher wie auch der Getränkekonzern keine Angaben.

Erhebungen der Behörden zufolge dürfte es sich um eine bösartige Drohung gehandelt haben, die bisher nicht in die Tat umgesetzt wurde. Das Landeskriminalamt Salzburg hatte eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Salzburg eingebracht. Offenbar soll in einem Fall eine Geschäftsfiliale eines Lebensmittelhändlers in Wien von der Drohung betroffen gewesen sein.

„Wir kooperieren eng mit der Kriminalpolizei und sind gemeinsam der Meinung, dass wir den Tätern nahe sind und diese gefunden werden“, hieß es in einer Aussendung von Red Bull am Donnerstag.

Fast 9.000 Mitarbeiter in 165 Ländern

2012 wurden weltweit 5,226 Milliarden Dosen Red Bull verkauft, das bedeutet ein Plus von 12,8 Prozent gegenüber 2011, man beschäftigte per Ende 2012 in 165 Ländern 8.966 Mitarbeiter (Ende 2011: 8.294 in 164 Ländern), hieß es vonseiten des Konzerns.