Bilden Unis tatsächlich Nano-Experten aus?

Die Nanotechnologie, bei der kleinste Partikel Produkte verbessern, hat einen großen Bedarf an Spezialisten. Doch bilden die europäischen Universitäten diese Experten tatsächlich aus? Das untersucht ein Forschungsprojekt.

Socken mit Nanosilberpartikeln, die Bakterien abtöten und daher unangenehmen Schweißgeruch verhindern, Sonnencremes mit Nanoteilchen, die das UV-Licht reflektieren und so die Haut schützen - die Nantotechnologie mit ihren Millionstel Millimeter kleinen Teilchen ist weiterhin rasant auf dem Vormarsch.

Weit über 100 „Nano“-Studiengänge europaweit

Die europäischen Universiäten reagierten darauf mit einem inzwischen kaum mehr überschaubaren Angebot an Nano-Lehrgängen, sagt der Salzburger Biochemiker Albert Duschl: „Die letzte systematische Zählung, die vor ein paar Jahren gemacht worden ist, hat 138 Studiengänge mit dem Wort ‚Nano‘ im Titel in ganz Europa ergeben. Inzwischen sind’s noch ein bisschen mehr. Jetzt ist die Frage: Wenn jemand etwas mit ‚Nano‘ studiert, wie wird am Arbeitsmarkt die Nachfrage sein?“

Deswegen lässt Duschl nun bei Arbeitgebern den Bedarf von Nanotechnikern erheben. Gleichzeitg werden an Universitäten Umfragen durchgeführt: „Es ist im Wesentlichen so, dass der Bedarf am Arbeitsmarkt sehr schwer geschätzt werden kann: Was müssen die Leute tatsächlich können? An den Universitäten sind die Studiengänge zu einem guten auf der Basis dessen eingerichtet worden, was man selber gut kann. Das ist eine Frage für junge Leute, was sie studieren können.“

Empfehlungen in drei Jahren

In drei Jahren will Duschl Empfehlungen für die Universitäten abgeben samt einem Musterlehrplan- damit mehr Energien in die Ausbildungen investiert werden, für die es nachher auf dem Arbeitsmarkt einen Bedarf gibt.