Rechtsradikale Musik: Barbetreiber angezeigt

Weil er Neonazi-Musik in seinem Lokal gespielt hatte, wurde ein 32-jähriger Barbetreiber jetzt wegen Wiederbetätigung angezeigt. Sein mittlerweile geschlossenes Lokal habe sich zum Treff der rechten Szene entwickelt, sagt die Polizei.

Die „Odin Bar“ in Salzburg-Mülln eröffnete am 20. April 2012 - und entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit zum Rechtsradikalen-Treff. Deshalb nahm der Verfassungsschutz die Bar ins Visier. Die Polizei wurde mehrfach zu Einsätzen rund um das Lokal gerufen.

200 rechtsradikale Lieder auf Laptop

Im September 2012 kam es schließlich zu einer Körperverletzung in dem Lokal. Dabei soll der 32-jährige Barbetreiber aus dem Flachgau zu einem Polizisten „Heil Hitler“ gesagt haben. Bei einer vom Gericht angeordneten Hausdurchsuchung stellten die Beamten einen Laptop mit insgesamt 21.000 Musiktiteln sicher - darunter auch 200 verbotene rechtsradikale Lieder. Sie wurden auch während der Öffnungszeiten gespielt - das ergaben die Ermittlungen der Polizei. Der 32-Jährige wird deshalb jetzt wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Der ursprüngliche Verdacht, dass hinter der Bar eine Hakenkreuzfahne hing, bestätigte sich dagegen nicht. Das Lokal wurde im Dezember 2012 vom Betreiber geschlossen, war dann aber danach noch einmal kurz unter einem neuem Namen geöffnet. Derzeit ist es wieder geschlossen.

Bereits 2010 umstrittenes Konzert organisiert

Der Betreiber - er hatte die Vorwürfe gegenüber der APA im Herbst noch als „lächerlich“ zurückgewiesen - ist kein Unbekannter: 2010 trat er als Organisator eines Konzerts der deutschen Hooligan-Band „Kategorie C“ in der Flachgauer Gemeinde Henndorf auf. Die Gruppe wird dem rechtsradikalen Milieu zugeordnet, die Verfassungsschützer erklärten die Band damals allerdings für unbedenklich.

Nach Medienberichten kündigte die Gemeinde dennoch den Mietvertrag für die gebuchte Halle auf, das Konzert wurde nach den Protesten abgesagt und nach Deutschland verlegt.