Trasse für Hochleistungsbahn vorgestellt

ÖBB und Land Salzburg haben am Donnerstag die geplante Trasse der neuen Hochleistungstrecke durch den Flachgau vorgestellt. Der 20-Kilometer-Abschnitt zwischen Köstendorf und Salzburg wird neu gebaut, davon 16 Kilometer in Tunnels.

Die Hochleistungsstrecke soll 1,65 Milliarden Euro kosten und in etwa 20 Jahren fertiggestellt sein - 2032 wurde als Termin genannt. Der geplante Bau im Flachgau gehört zu den fast unendlichen Geschichten und politischen Debatten im Land, die seit vielen Jahren die Bevölkerung, Gemeinden, ÖBB, Bund und Landesregierung in Atem hielten. Nun scheint eine Lösung gefunden zu sein.

Streitereien & Debatten vorbei?

Nach jahrelangen Diskussionen liegt nun eine Trassenvariante vor, die realisierbar erscheint - technisch, umweltpolitisch und auch kostenmäßig.

Die vielen Tunnels bringen Anrainern, Kunden und den ÖBB beim Bau und später im Betrieb klare Vorteile, sagt ÖBB-Vorstandsdirektor Franz Bauer. Die bestehende Strecke der Westbahn bleibt erhalten und bietet künftig mehr Platz für den Nahverkehr der S-Bahn.

Plan der Tunneltrasse der Westbahn zwischen Köstendorf und Hallwang

ÖBB Infrastruktur

16 Kilometer der 20 Kilometer-Trasse verlaufen in einem Tunnel

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Verlauf schont Siedlungsgebiete

Die Neubau-Strecke beginnt bei Salzburg-Kasern in der Nähe der Westautobahnbrücke. Nach dem Gewerbegebiet Kasern und nach Querung der Söllheimerstraße taucht die Trasse in den etwa zwei Kilometer langen Leitnerbauer-Tunnel. Nach der Tunnelausfahrt geht es weiter über die Fischachbrücke und in den gut 14 Kilometer langen, zweiröhrigen Seekirchener Tunnel.

In der Nähe des Betriebsgeländes der Firma Palfinger in Köstendorf kommt die Trasse wieder an die Oberfläche und mündet bei Kleinköstendorf in die bestehende Bahnstrecke. Das Grundwasservorkommen der Riedlwaldplatte werde unterfahren und bleibe unberührt, sagt ÖBB-Vorstandsdirektor Bauer.

Fünf Minuten kürzere Fahrzeit, Jahrzehnte Warten

Auf dem neuen Abschnitt sind dann Geschwindigkeiten bis 250 Stundenkilometer möglich, was eine Zeitersparnis von rund fünf Minuten bringen wird.

2016 wollen die ÖBB den Antrag auf Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einbringen und hoffen auf eine Genehmigung im Jahr darauf. Der Baubeginn ist allerdings erst 2024 vorgesehen. Mehrere Salzburger Politiker baten daher auch am Donnerstag, den Zeitplan nochmals zu überdenken und in Richtung Gegenwart vorzuverlegen. „Ich bin Inhaber der ÖBB-Vorteilscard und möchte noch durch den Tunnel fahren“, formulierte der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) - er wird im Frühjahr 59 Jahre alt - pointiert.

Die ÖBB stellen die Trasse am Donnerstag ab 16.00 Uhr in Hallwang, um 18.00 Uhr in Seekirchen und um 20.00 Uhr in Köstendorf der Bevölkerung vor.