Mehr Touristen mit „Stille Nacht“

Das weltweit populäre Weihnachtslied „Stille Nacht“ soll künftig deutlich mehr Touristen nach Salzburg locken. Bis zum 200-Jahr-Jubiläum im Jahr 2018 soll es deshalb zusätzliche Attraktionen geben - die dann weltweit vermarktet werden können.

Am 24. Dezember 1818 wurde es in der St. Nikolaus-Kirche in Oberndorf (Flachgau) erstmals gesungen - heute ist „Stille Nacht“ in über 300 Sprachen übersetzt und weltweit populär. Um davon besser zu profitieren, arbeiten Oberndorf, Arnsdorf (Flachgau), Hallein (Tennengau), die Stadt Salzburg, Mariapfarr (Lungau) und Wagrain (Pongau) bereits seit 2006 enger zusammen.

Jährlich 80.000 „Stille Nacht“-Gäste in Oberndorf

Oberndorf ist dabei bei den Stille-Nacht-Urlaubern am populärsten: Zur Stille-Nacht-Kapelle kommen 80.000 Besucher im Jahr, davon 50.000 zwischen Oktober und Dezember. Sie wollen den Ort sehen, an dem das berühmte Weihnachtslied zum ersten Mal erklang. Ab 11.00 Uhr herrscht auf dem Weihnachtsmarkt im Oberndorfer Stille-Nacht-Bezirk reger Betrieb. Zwischen 4.000 und 5.000 Menschen kommen allein am Heiligen Abend zur Stille-Nacht-Kapelle.

"Stille Nacht"-Urlauber in Oberndorf

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Am Heiligen Abend herrscht Rummel im Stille-Nacht-Bezirk in Oberndorf

Doch nur wenige finden eine Übernachtungsmöglichkeit: „Wir arbeiten daran. Der Tourismusverband und die Stadtgemeinde Oberndorf sind natürlich bestrebt, diese Nächtigungszahlen zu steigern“, sagt der Oberndorfer Bürgermeister Peter Schröder (SPÖ). „Jetzt vor zwei Jahren hat der Bauernbräu 40 neue Betten errichtet - und die Gastronomen versuchen es natürlich. Aber letztlich braucht es einen Großinvestor, wo auch einmal ein Bus übernachten kann und hier ein Hotelprojekt auf die Beine stellt.“ Auch neue touristische Projekte warten auf die Realisierung: Das alte Oberndorfer Mesnerhaus soll bis 2018 zu einem Museum umgebaut werden und moderne Präsentationsräume erhalten. Das Land Salzburg sagte dafür 1,4 Millionen Euro zu.

"Stille Nacht"-Folder mit Urlaubsangeboten

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„Zeitgemäße Inszenierung“ wichtig

„Großes Potenzial“ für mehr Urlauber

Für Salzburger-Land-Tourismus-Chef Leo Bauernberger ist aber klar: „‚Stille Nacht‘ hat noch ein großes Potenzial, in Zukunft mehr Gäste ins Salzburger Land zu bringen.“ Gerade in Hinblick auf das 200-Jahr-Jubiläum 2018 gehe es jetzt darum „die Angebote zeitgemäß zu inszenieren. Hier sind schon einige Projekte realisiert worden - ich erinnere nur an das Museum in Arnsdorf oder das kleine, feine Museum in Hallein. Oberndorf plant größere Investitionen.“

Für Salzburgs obersten Tourismusvermarkter ist „das Wichtigste eine zeitgemäße Inszenierung der Entstehungsgeschichte. Dann können wir auch erwarten, dass wir die Besucherzahlen deutlich steigern können. Das ist, glaube ich, das Wichtigste. Die gemeinsame Vermarktung passiert jetzt schon. Die Orte haben sich schon vor Jahren zusammengeschlossen - gemeinsam mit der Stille-Nacht-Gesellschaft -, die Geschichte dieses Liedes an die Medien im Ausland heranzutragen und gemeinsam Marketing und Werbung zu betreiben.“

„Stille Nacht“-Orte sollen Hauptattraktionen werden

Nur wenige Stille-Nacht-Urlauber sind derzeit Gäste, „die ein, zwei Nächte bleiben, die die Vorweihnachtszeit hier im Salzburger Land genießen und auch dann Stille-Nacht-Enstehungsorte besuchen“, weiß Bauernberger. Wenn es aber gelinge, die Stille-Nacht-Orte als Hauptattraktionen zu positionieren, „dann können wir davon ausgehen, dass Gäste aus dem Ausland nur wegen der Entstehungsgeschichte hierher kommen.“

"Stille Nacht"-Kapelle in Oberndorf

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Das Jubiläum 2018 soll ein „Startschuss“ sein, „um ‚Stille Nacht‘ - das Lied, das hier entstanden ist - mit Salzburg in Verbindung zu bringen. Derzeit ist es so, dass nur die wenigsten Leute wissen, dass es hier entstanden ist. Das möchten wir mit dem Jubiläumsjahr auslösen.“

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