Winterurlauber bleiben kürzer

Die Winterurlauber bleiben deutlich kürzer als früher: Immer mehr Gäste nützen inzwischen auch An- und Abreisetag zum Skifahren und ersparen sich so beim nicht gerade billigen Winterurlaub bis zu zwei Übernachtungen.

Ein Hotelzimmer nur von Samstag bis Samstag - das war einmal. Eine Woche Skiurlaub ist inzwischen schon fast die Ausnahme. Die Regel sind drei bis fünf Tage. Immer mehr Urlauber nützen dabei auch schon den An- und Abreisetag zum Skifahren - vor allem, wenn sie von weiter her anreisen.

„Zum Beispiel die dänischen Gäste: Die kommen mit dem Bus, sind am Samstag schon um 6.00 Uhr früh da, das Hotelzimmer ist noch nicht fertig“, sagt der Geschäftsführer der Region Ski Amadé, Gerhard Wolfsteiner. „Er kann deshalb an der Seilbahnstation sich umziehen, kann einen Skitag genießen und dann ins Hotel einchecken. Dasselbe spielt sich natürlich am Abreisetag ab - und er hat so zwei Tage Skifahren gewonnen.“

Umkleide, Koffersafes in Lift-Talstation

Für diese Urlauber haben schon einige Liftbetreiber Vorsorge getroffen, sagt Wolfsteiner: „Die Liftgesellschaft in Wagrain hat in der Talstation am Grafenberg Umkleidekabinen gemacht, Safes für die Koffer, damit die Gäste am Anreisetag duschen, sich umziehen und ihr Gepäck unterstellen können.“

Auch immer mehr Hoteliers reagieren auf den Trend mit einem Zusatzangebot „wie Unkleidekabinen, Koffersafes, Duschen, die abgeschlossen sind vom normalen Hotelbetrieb. Früher war es so, dass die sich irgendwo im Hallenbad oder im Wellnessbereich geduscht haben. Das hat ja dort den Ablauf massiv gestört.“

Auch Hoteliers reagieren

Was Lift- und Hüttenbetreibern am An- und Abreisetag noch gute Geschäfte bescheren kann, bekommen die Hoteliers natürlich eher negativ zu spüren - ihnen fehlen bis zu zwei Übernachtungen.

Auf die dadurch schwieriger gewordene durchgehende Auslastung reagieren die einen Hoteliers mit täglich möglicher Anreise. Andere wiederum versuchen, eine gute Auslastung durch eine Wochenteilung zu sichern. Vier Nächte von Sonntag bis Donnerstag kosten dann zum Beispiel gleich viel wie drei Nächte von Donnerstag bis Sonntag - so, wie es es zum Beispiel auch Eurotours praktiziert, der Reiseveranstalter des Lebensmitteldiskonters Hofer.