Page enttäuscht über „Spielerflucht“

Beim ehemaligen Eishockeymeister Red Bull Salzburg ist Feuer auf dem Dach. Trainer Pierre Page ist schwer enttäuscht von der fluchtartigen Abreise der NHL-Stars Enström und Clarkson. Und er kritisiert einmal mehr die Leistungsträger seines Teams.

Pierre Page ist zwar auf dem Eis wieder zur Tagesordnung übergegangen, bringt aber nach dem Training klar zum Ausdruck wie enttäuscht er ist. Enttäuscht, weil er an sein System und seinen Plan glaubt, enttäuscht, weil Stars wie Tobias Enström und David Clarkson ihm den Rücken gekehrt und Salzburg fluchtartig verlassen haben.

„Vielleicht hatte Enström Probleme mit unserem Training, vielleicht war es zu hart für ihn. Aber das ist unsere Ideologie hier. In Salzburg trainieren wir mehr als in Russland, in der NHL oder in Schweden. Und wir haben mit Tobias vor seiner Vertragsunterzeichnung gesprochen und haben ihm das gesagt und er meinte nur: ‚Kein Problem.‘ Und Clarkson meinte: ‚Pierre, ich bin ein Fitnessfreak und ich freue mich mehr zu trainieren.‘ Also die Arbeit kann es bei ihm nicht gewesen sein“, so Page.

Matthias Trattnig Eishockey Red Bull

Krugfoto

Irgendwie sei bei den Bullen auf dem Eis derzeit ein Wurm drin, sagen Beobachter

Rechtliche Situation ohne Einigung schwierig

Wie der Verein nun weiter vorgeht und vor allem mit der Blitz-Abreise der NHL-Spieler umgeht, ist nicht so einfach. Alles hängt nun vom Tarifstreit im nordamerikanischen Hockey ab. Sollte sich die NHL mit den Spielern noch diese Woche auf einen Kompromiss einigen und die Vereine ihre Spieler einberufen, ist die Abreise zumindest auf dem Papier rechtens.

Sollte es aber keine Einigung geben und Enström oder Clarkson bei einem anderen Verein außerhalb der NHL anheuern, kommen die Juristen ins Spiel. Denn Enström und Clarkson haben in der heurigen Saison solange einen Vertrag mit den Red Bulls bis der NHL-Streik beendet ist.

„Unsere Besten sind nicht die Besten“

Generell befindet sich für Trainer Pierre Page seine Mannschaft seit elf Monaten in einem Tief. Schuld daran seien unter anderem die heimischen Nationalteamspieler Matthias Trattnig, Manuel Latusa, Daniel Welser und Thomas Raffl. „Unsere Besten müssten die Besten sein, aber unsere Besten sind nicht die Besten. Also müssen wir andere finden. Das ist nun mal die Realität im Sport“, meint Page.

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